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Renditeoptimierung mit Covered Calls: Strategien für Seitwärtsmärkte

Geschrieben von Volume Trader | Nov 26, 2024 1:29:06 PM

In einem seitwärts gerichteten Markt stehen Trader oft vor der Herausforderung, attraktive Renditen zu erzielen.

Eine bewährte Strategie, um selbst in solchen Phasen von der Marktbewegung zu profitieren, ist der Einsatz von Covered Calls.

 

Diese Technik verbindet den Kauf von Aktien mit dem Verkauf von Call-Optionen und ermöglicht es, zusätzliche Einnahmen zu generieren.

In diesem Artikel zeigen wir dir, wie die Covered-Call-Strategie funktioniert, welche Vorteile sie bietet und worauf du achten musst, um erfolgreich zu sein.

Was sind Covered Calls?

Ein Covered Call ist eine Optionsstrategie, bei der ein Trader eine Call-Option auf eine bereits im Besitz befindliche Aktie verkauft.

Dadurch verpflichtet sich der Trader, die Aktie zu einem bestimmten Preis (dem sogenannten Strike-Preis) zu verkaufen, falls der Käufer der Option sein Recht ausübt.

Die Einnahmen aus dem Verkauf der Call-Option (die sogenannte Prämie) dienen als zusätzliche Renditequelle, selbst wenn die Aktie kaum an Wert gewinnt.

Beispiel: Covered Call in der Praxis

Angenommen, du besitzt 100 Aktien eines Unternehmens, die aktuell bei 50 € pro Aktie notieren.

Du verkaufst eine Call-Option mit einem Strike-Preis von 55 € und einer Prämie von 2 € pro Aktie. Szenarien:

  1. Die Aktie bleibt unter 55 €: Du behältst die Prämie (200 €) und die Aktien.
  2. Die Aktie steigt über 55 €: Du verkaufst die Aktien zu 55 € und behältst die Prämie.
  3. Die Aktie fällt: Du behältst die Prämie, aber der Wert deiner Aktien sinkt.

Warum sind Covered Calls ideal für Seitwärtsmärkte?

In Seitwärtsmärkten bewegt sich der Aktienkurs oft innerhalb eines begrenzten Bereichs. Das bedeutet, dass die Chancen auf einen starken Kursanstieg oder -rückgang geringer sind.

Covered Calls nutzen diese Marktbewegung, indem sie von der Zeitwertverringerung (dem Theta) von Optionen profitieren:

  • Seitwärtsbewegung: Die Aktie bleibt stabil, und die Option verfällt wertlos. Du behältst die Prämie.
  • Leichter Anstieg: Du verkaufst die Aktie zum Strike-Preis und verdienst zusätzlich die Prämie.
  • Leichter Rückgang: Die Prämie federt einen Teil der Verluste ab.

Die Vorteile von Covered Calls

  1. Zusätzliche Einnahmen: Der Verkauf von Call-Optionen generiert sofortige Prämien, die unabhängig von der Kursentwicklung realisiert werden.

  2. Risikopuffer: Die Prämie mindert Verluste, falls der Aktienkurs leicht fällt.

  3. Einfache Umsetzung: Covered Calls sind eine der einfachsten Optionsstrategien und eignen sich auch für Einsteiger im Optionshandel.

  4. Flexibilität: Du kannst die Strategie an deine Ziele anpassen, indem du verschiedene Strike-Preise und Laufzeiten wählst.

Die Risiken und Nachteile von Covered Calls

  1. Begrenzte Gewinne: Der Gewinn ist auf den Strike-Preis der Option plus die Prämie begrenzt. Bei starken Kursanstiegen profitierst du nicht voll.

  2. Verlustgefahr: Wenn die Aktie stark fällt, deckt die Prämie nur einen kleinen Teil des Verlustes.

  3. Zeitaufwand: Covered Calls erfordern eine regelmäßige Überwachung und Anpassung der Positionen.

Wie wählt man die richtigen Optionen aus?

1. Auswahl des Strike-Preises

Der Strike-Preis sollte oberhalb des aktuellen Aktienkurses liegen (Out-of-the-Money-Option). Je weiter der Strike-Preis entfernt ist:

  • Geringere Prämie, aber mehr Spielraum für Kursgewinne.
  • Höhere Prämie, aber weniger Potenzial bei steigenden Kursen.

2. Auswahl der Laufzeit

Kurzlaufende Optionen (z. B. ein Monat) bieten oft eine höhere Prämie im Verhältnis zur Laufzeit, während längere Laufzeiten stabilere Einnahmen ermöglichen.

Strategien zur Maximierung der Rendite

  1. Aktive Verwaltung der Position: Überwache regelmäßig den Aktienkurs und den Wert der Option. Du kannst die Option vor dem Verfall zurückkaufen oder rollen (eine neue Option mit späterem Verfallsdatum verkaufen).

  2. Dividendenstrategien: Aktien mit stabilen Dividenden eignen sich besonders gut für Covered Calls, da du sowohl von der Prämie als auch von den Dividendenausschüttungen profitierst.

  3. Kombination mit technischer Analyse: Nutze technische Indikatoren wie Unterstützungs- und Widerstandsniveaus, um den besten Zeitpunkt für den Verkauf von Calls zu finden.

Wann sind Covered Calls nicht sinnvoll?

  1. Starke Volatilität: In hoch volatilen Märkten kann die Aktie den Strike-Preis schnell überschreiten, wodurch dein Gewinn begrenzt wird.

  2. Erwarteter Kursanstieg: Wenn du davon ausgehst, dass die Aktie stark an Wert gewinnt, solltest du auf Covered Calls verzichten, da sie dein Potenzial nach oben begrenzen.

  3. Langfristige Investitionen: Bei langfristigen Positionen in wachstumsstarken Aktien sind Covered Calls oft nicht geeignet, da sie Gewinne begrenzen können.

Alternative Strategien zu Covered Calls

1. Cash-Secured Puts

Statt eine Aktie zu besitzen, verkaufst du Put-Optionen. Falls der Kurs fällt, kaufst du die Aktie zu einem reduzierten Preis. Diese Strategie eignet sich ebenfalls für Seitwärtsmärkte.

2. Collar-Strategie

Hierbei kombinierst du einen Covered Call mit dem Kauf einer Put-Option. Dies schützt dich vor starken Kursverlusten, begrenzt aber auch die Gewinne.

3. Naked Calls

Du verkaufst Call-Optionen, ohne die zugrunde liegenden Aktien zu besitzen. Diese Strategie birgt jedoch ein unbegrenztes Verlustrisiko.

Beispiel für eine Covered-Call-Strategie

Annahme:

  • Aktie: XYZ
  • Aktueller Kurs: 50 €
  • Call-Option: Strike-Preis 55 €, Prämie 2 €
  • Stückzahl: 100 Aktien

Szenario 1: Seitwärtsmarkt

Die Aktie bleibt bei 50 €. Die Option verfällt wertlos, und du behältst die Prämie von 200 €.

Szenario 2: Kursanstieg

Die Aktie steigt auf 55 €. Du verkaufst sie zu 55 € und realisierst zusätzlich die Prämie.

Szenario 3: Kursrückgang

Die Aktie fällt auf 48 €. Dein Verlust beträgt 200 €, wird aber durch die Prämie ausgeglichen.

Fazit: Gewinne optimieren, Risiken kontrollieren

Covered Calls sind eine effektive Strategie, um in Seitwärtsmärkten zusätzliche Einnahmen zu erzielen. Sie bieten Flexibilität, Risikopuffer und eine einfache Umsetzung.

Dennoch solltest du die Risiken und Begrenzungen der Strategie verstehen und sicherstellen, dass sie zu deinen Zielen und deinem Risikoprofil passt.

Mit einer durchdachten Auswahl von Aktien, Strike-Preisen und Laufzeiten kannst du deine Rendite optimieren und gleichzeitig das Risiko kontrollieren.