In turbulenten Märkten schwanken die Kurse stärker und schneller als gewöhnlich.
Für viele Trader wirken diese Phasen zunächst einschüchternd, doch genau hier steckt enormes Potenzial für lukrative Trades.
In diesem Artikel erfährst du, wie du Volatilität für deine Trading-Strategien nutzen kannst, welche Indikatoren dir dabei helfen und welche Strategien du in volatilen Märkten anwenden solltest.
Volatilität beschreibt die Intensität der Preisschwankungen eines Finanzinstruments über einen bestimmten Zeitraum.
In Zeiten hoher Volatilität ändern sich die Preise schneller und in größeren Schritten.
Diese Marktbewegungen können durch wirtschaftliche Ereignisse, politische Unsicherheiten oder unerwartete Nachrichten entstehen.
Je höher die Volatilität, desto größer ist das Risiko, aber auch die Chancen auf höhere Gewinne.
Trader, die sich mit Volatilitäts-Trading beschäftigen, setzen gezielt auf diese Schwankungen und nutzen sie zu ihrem Vorteil.
- Historische Volatilität: Misst die Schwankungen eines Marktes oder Instruments in der Vergangenheit.
- Implizite Volatilität: Eine Schätzung der erwarteten zukünftigen Volatilität, oft abgeleitet aus Optionspreisen.
- VIX (Volatility Index): Auch bekannt als „Angstbarometer“, gibt der VIX die erwartete Volatilität für den S&P 500 an.
Du kannst diese Indikatoren nutzen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie sich der Markt in der Zukunft entwickeln könnte. Mehr zum VIX findest du hier.
Volatilität kann Tradern in mehreren Hinsichten zugutekommen:
- Höhere Gewinnchancen: Große Preisschwankungen eröffnen die Möglichkeit, in kurzer Zeit hohe Gewinne zu erzielen.
- Klarere Trends: In volatilen Märkten bilden sich oft stärkere und eindeutigere Trends, die es einfacher machen, Kursbewegungen zu interpretieren und zu nutzen.
- Handel in beide Richtungen: Volatilität bietet Chancen sowohl für Long- als auch für Short-Trades, da die Preise stark steigen oder fallen können.
Beispiel: Stell dir vor, es werden negative Wirtschaftsdaten veröffentlicht, was zu einem starken Kurssturz einer Aktie führt. Ein erfahrener Trader kann dies nutzen, um auf fallende Kurse zu spekulieren und von der Volatilität zu profitieren.
Beim Breakout-Trading setzt du darauf, dass sich der Preis nach einem Ausbruch aus einer vorherigen Range stark in eine Richtung bewegt.
In volatilen Märkten kommt es oft zu plötzlichen und deutlichen Ausbrüchen, da die Marktteilnehmer auf neue Informationen reagieren.
- Vorgehen: Setze Kauf- oder Verkaufsorders kurz über bzw. unter den Widerstands- oder Unterstützungslevels und steige ein, sobald der Markt diese Levels durchbricht.
- Risiko: Falsche Breakouts können zu Verlusten führen, also ist es wichtig, mit Stop-Loss-Orders zu arbeiten.
Diese Strategie basiert auf der Annahme, dass nach starken Schwankungen die Preise früher oder später zu einem Durchschnittswert zurückkehren.
Volatile Märkte neigen zu Überreaktionen, und die Mean Reversion-Strategie kann genau diese nutzen.
- Vorgehen: Warte auf starke Kursbewegungen und spekuliere dann darauf, dass der Kurs wieder auf sein Durchschnittsniveau zurückkehrt. Hilfreiche Indikatoren sind gleitende Durchschnitte oder der RSI (Relative-Stärke-Index).
- Risiko: Es ist möglich, dass der Preis länger auf einem extremen Niveau bleibt, als erwartet. Geduld und Risikomanagement sind hier der Schlüssel.
Das Volatility Contraction Pattern beschreibt eine Phase, in der sich die Preisschwankungen zunächst verengen, bevor es zu einem großen Ausbruch kommt.
Diese Strategie zielt darauf ab, den Ausbruch zu identifizieren und davon zu profitieren.
- Vorgehen: Achte auf abnehmende Schwankungen und warte auf einen klaren Ausbruch. Sobald dieser erfolgt, kannst du entsprechend handeln.
- Risiko: Auch hier gilt: Falsche Ausbrüche sind möglich, daher ist der Einsatz von Stop-Loss-Orders unerlässlich.
Optionsstrategien bieten sich besonders gut für volatile Märkte an, da sie sowohl auf steigende als auch auf fallende Volatilität spekulieren können.
Mit Straddles und Strangles kannst du von beiden Marktbewegungen profitieren, unabhängig von der Richtung.
- Vorgehen: Kaufe gleichzeitig eine Call- und eine Put-Option, um von großen Kursbewegungen in jede Richtung zu profitieren. Dies ist besonders bei stark volatilen Märkten sinnvoll.
- Risiko: Der Handel mit Optionen ist komplexer und erfordert eine tiefere Kenntnis der Derivate.
Mehr über den Optionshandel erfährst du hier.
Volatile Märkte können zwar enorme Chancen bieten, sind aber auch mit hohen Risiken verbunden. Deshalb ist ein strenges Risikomanagement entscheidend, um Verluste zu minimieren und dein Kapital zu schützen.
Wichtige Risikomanagement-Techniken:
- Setze immer einen Stop-Loss: Lege im Voraus fest, bei welchem Verlustpunkt du aussteigst, um zu vermeiden, dass du größere Summen verlierst.
- Begrenze deine Positionsgröße: Riskiere nie mehr als 1-2% deines Kapitals in einem einzelnen Trade.
- Diversifiziere deine Trades: Setze nicht alles auf eine Karte. Streue dein Risiko auf verschiedene Märkte und Finanzinstrumente.
Weitere Informationen zum Risikomanagement findest du hier.
Volatilitäts-Trading bietet eine großartige Möglichkeit, von den stärkeren und schnelleren Marktbewegungen zu profitieren.
Es erfordert jedoch Disziplin, ein fundiertes Risikomanagement und ein klares Verständnis der Strategien, die in volatilen Märkten am besten funktionieren.
Mit den richtigen Tools und einem durchdachten Plan kannst du diese turbulenten Zeiten nutzen, um deine Handelsgewinne zu maximieren.
Weiterführende Links:
- Was ist Volatilität?
- Die besten Indikatoren für Volatilitäts-Trading
- Optionsstrategien für volatile Märkte