In der heutigen Zeit sind Finanzmärkte und wirtschaftliche Entscheidungen nicht mehr wegzudenken.
Doch was steckt eigentlich hinter all den komplexen Entscheidungen und Prozessen, die unser wirtschaftliches Handeln beeinflussen?
Eine wichtige Rolle spielen dabei die psychologischen Aspekte des menschlichen Verhaltens, welche in der Verhaltensfinanzierung eine zentrale Rolle spielen.
Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Begriff und warum ist er für uns alle relevant?
Die Verhaltensfinanzierung ist eine relativ junge Disziplin, welche sich mit der Verbindung von ökonomischen Entscheidungen und menschlichem Verhalten auseinandersetzt.
Anders als in der traditionellen Finanztheorie, welche davon ausgeht, dass die Akteure auf den Märkten rational und nutzenmaximierend handeln, berücksichtigt die Verhaltensfinanzierung die menschliche Entscheidungsfindung und die damit verbundenen kognitiven und emotionalen Faktoren.
Ein zentraler Bestandteil der Verhaltensfinanzierung ist das Konzept der Behavioral Finance, auf Deutsch auch Verhaltensökonomik genannt.
Diese beschäftigt sich mit der Erforschung von Abweichungen von der rationalen Entscheidungsfindung durch menschliches Verhalten.
Denn anders als in der traditionellen Finanztheorie, in der jeder Marktakteur als rationaler und egoistischer Nutzenmaximierer betrachtet wird, zeigt die Verhaltensökonomik auf, dass wir Menschen oft von Emotionen und irrationalen Verhaltensweisen beeinflusst werden.
Auch sogenannte kognitive Verzerrungen, wie etwa der Bestätigungsfehler, bei dem wir nur die Informationen beachten, die unsere Meinung bestätigen, können zu Fehleinschätzungen und irrationalen Entscheidungen führen.
Diese menschlichen Verhaltensmuster werden auch als Heuristiken bezeichnet und beeinflussen unser finanzielles Handeln oft ohne dass uns dies bewusst wird.
Was sind kognitive Verzerrungen und warum sind sie im Trading relevant? Kognitive Verzerrungen sind Fehler im Denken, die aufgrund unserer menschlichen Wahrnehmung und unseren Denkmustern entstehen.
Diese Fehler können zu irrationalen Entscheidungen führen und haben somit einen großen Einfluss auf unsere Handlungen beim Trading.
Ein Beispiel für eine kognitive Verzerrung ist der sogenannte "Bestätigungsfehler".
Dabei neigen wir dazu, Informationen anzunehmen, die unsere bereits bestehende Meinung oder Annahme unterstützen, während wir gleichzeitig alle anderen Informationen ignorieren oder abwerten, die dem widersprechen.
Im Trading kann das dazu führen, dass wir nur nach Indikatoren suchen, die unsere Strategie bestätigen, anstatt auch andere wichtige Faktoren zu berücksichtigen.
Das kann dazu führen, dass wir zu risikoreiche Trades eingehen oder zu lange an Verlustpositionen festhalten, da wir davon überzeugt sind, dass sich der Markt schon zu unseren Gunsten entwickeln wird.
Diese kognitiven Verzerrungen können also große Auswirkungen auf unsere Performance im Trading haben und uns sogar Geld kosten.
Deshalb ist es wichtig, sich ihrer bewusst zu sein und Strategien zu entwickeln, um sie zu minimieren.
Ein hilfreicher Ansatz ist es, sich immer wieder zu hinterfragen und kritisch zu reflektieren.
Warum treffe ich diese Entscheidung?
Welche Annahmen und Vorurteile beeinflussen meine Handlungen?
Durch eine regelmäßige Selbstreflexion können wir unsere Denkmuster erkennen und hinterfragen, um rationalere Entscheidungen treffen zu können.
Außerdem ist es wichtig, eine Strategie und klare Regeln für das Trading zu haben und sich auch daran zu halten.
Durch Emotionen und Impulsen können wir anfälliger für kognitive Verzerrungen sein, daher ist es wichtig, auf ein festgelegtes System zurückgreifen zu können.
Die Herd-Mentalität, auch als "Schafherden-Effekt" bekannt, beschreibt das Verhalten von Menschen, sich der Mehrheit anzuschließen und sich deren Meinung und Handlungen anzupassen.
In der Finanzwelt wird dieser Effekt oft als "FOMO" (Fear of Missing Out) bezeichnet, also die Angst etwas zu verpassen.
Besonders im Trading kommt diese Mentalität zum Tragen, da hier Emotionen und die Angst, falsche Entscheidungen zu treffen, eine große Rolle spielen.
Der Drang im Trading, der Masse zu folgen, ist auf den ersten Blick verständlich.
Schließlich scheint es nur logisch, dass die Mehrheit der Marktteilnehmer besser informiert und somit auch erfolgreicher ist.
Doch genau hier liegt ein Denkfehler.
Oftmals folgt die Masse Trends, ohne diese wirklich zu verstehen oder zu hinterfragen.
Dabei ist es jedoch wichtig, als Trader seine eigenen Recherchen anzustellen und nicht blind der Herde zu folgen.
Die Risiken dieser Herden-Mentalität im Trading sollten nicht unterschätzt werden.
Wenn alle in eine bestimmte Richtung gehen, kann dies zu Überbewertungen oder Blasen führen.
In solchen Fällen kann der Einfluss von Emotionen, anstatt fundierten Analysen, zu drastischen Verlusten führen.
Ein weiteres Problem der Herd-Mentalität ist, dass sie zu impulsiven Entscheidungen führen kann.
Wenn alle anderen kaufen, möchte man nicht als einziger nicht dabei sein und kauft ebenfalls. Dadurch kann es zu überhöhten Preisen und damit zu Verlusten kommen.
Um dieser Gefahr der Herd-Mentalität im Trading entgegenzuwirken, ist es wichtig, sich seiner Entscheidungen bewusst zu sein und diese nicht von der Masse beeinflussen zu lassen.
Es ist ratsam, sich von den Emotionen anderer Marktteilnehmer zu distanzieren und auf eigene Recherchen und Analysen zu vertrauen.
Was ist Confirmation Bias?
Gerade im Trading ist der Confirmation Bias ein großes Problem, da wir in diesem Bereich ständig Entscheidungen treffen müssen, die auf fundierten Analysen und Strategien basieren sollten.
Doch wenn wir uns unbewusst von unseren eigenen Vorannahmen leiten lassen, kann dies zu irrationalen und riskanten Handelsentscheidungen führen.
Ein Beispiel: Du hast eine Aktie im Auge, von der du überzeugt bist, dass sie bald einen rasanten Aufwärtstrend erleben wird.
Du recherchierst und findest Informationen, die diese Überzeugung stützen. Gleichzeitig ignorierst du jedoch wichtige Fakten, die auf mögliche Risiken hinweisen könnten, da sie nicht mit deiner Annahme übereinstimmen.
Dadurch investierst du möglicherweise zu viel Kapital in diese eine Aktie, ohne einen Plan B für den Fall einer Kurskorrektur zu haben.
Aber warum tun wir das?
Warum suchen wir nach Bestätigung, anstatt objektiv zu bleiben?
Da gibt es verschiedene Gründe: Zum einen wollen wir natürlich Recht behalten und unsere Meinung bestätigt sehen.
Zum anderen erleben wir auch eine Art "mentale Belohnung", wenn wir Informationen finden, die unsere Ansichten unterstützen.
Psychologen haben herausgefunden, dass unser Gehirn dabei Dopamin ausschüttet, was uns glücklich und gut fühlen lässt.
Doch was können wir gegen den Confirmation Bias tun?
Zunächst einmal müssen wir uns darüber bewusst werden, dass er existiert und uns immer wieder in die Irre führen kann.
Wir sollten unsere Entscheidungsfindung hinterfragen und auch Informationen sammeln, die unserer Meinung widersprechen.
Eine weitere hilfreiche Methode ist es, sich mit anderen Traders auszutauschen und verschiedene Standpunkte zu diskutieren.
Dadurch bleiben wir offen für alternative Perspektiven und können unsere Handelsentscheidungen besser reflektieren.
Der Anker Effekt beschreibt die Tendenz von Menschen, sich bei Entscheidungen stark von ihren ersten Eindrücken und Informationen beeinflussen zu lassen.
Dies kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Auf der einen Seite können wir durch einen guten ersten Eindruck dazu verleitet werden, eine Aktie zu überteuerten Preisen zu kaufen, da wir uns von der positiven Einschätzung blenden lassen.
Auf der anderen Seite können wir bei einem schlechten ersten Eindruck eine vielversprechende Aktie links liegen lassen und somit potenziell gute Gewinne verpassen.
Aber warum lassen wir uns so leicht von ersten Eindrücken beeinflussen?
Der Grund dafür liegt in unserer menschlichen Denkweise. Unser Gehirn arbeitet nämlich gerne mit vereinfachten Denkmustern und setzt oft auf bekannte und vertraute Informationen.
Wenn wir uns also erstmal eine Meinung gebildet haben, tendieren wir dazu, daran festzuhalten und weitere Informationen danach zu filtern.
Dabei ignorieren wir oft neue und objektivere Informationen, die unsere erste Einschätzung in Frage stellen könnten.
Um den Anker-Effekt im Trading zu umgehen, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass dieser existiert und aktiv dagegen anzugehen.
Dazu gehört, sich nicht von den ersten Eindrücken blenden zu lassen und stets offenen für neue Informationen zu bleiben.
Eine gute Methode ist es beispielsweise, sich bei der Bewertung von Aktien oder anderen Finanzprodukten Zeit zu nehmen und sich nicht nur auf eine Quelle zu verlassen.
Eine fundierte und objektive Analyse sollte immer ersten Eindrücken vorgezogen werden.
Als Trader ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass Emotionen eine natürliche Reaktion auf den Markt sind.
Schließlich geht es bei den Finanzmärkten um Geld, und Geld ist für viele von uns ein sensibles Thema.
Deshalb ist es ganz normal, dass wir während des Tradings verschiedene Gefühle erleben.
Doch wie können wir mit ihnen umgehen und sie in den Griff bekommen
Beim Trading kann diese Angst dazu führen, dass wir zu früh aus einer Position aussteigen, aus Angst vor möglichen Verlusten.
Dabei verpassen wir oft die Chance auf einen möglichen Gewinn.
Angst kann auch dazu führen, dass wir gar nicht erst in einen Trade einsteigen, aus Angst vor dem unbekannten Markt.
Aber genau diese Chancen, die wir verpassen, könnten uns wichtige Erfahrungen und Gewinne bringen.
Auf der anderen Seite haben wir die Gier, das berüchtigte "Greed".
Die Gier kann uns dazu verleiten, übermütig zu werden und zu viele Risiken einzugehen.
Wir wollen immer mehr und können uns schwer damit zufrieden geben, auch mal kleine Gewinne mitzunehmen.
Stattdessen jagen wir dem großen Gewinn hinterher und setzen damit oft unser Kapital aufs Spiel. Gier kann auch dazu führen, dass wir uns von unserem Plan abbringen lassen und impulsiv handeln.
Doch wie können wir diese Emotionen im Trading kontrollieren?
Eine Möglichkeit ist es, sich bewusst zu machen, dass der Markt unberechenbar ist und es immer sowohl Gewinne als auch Verluste geben wird.
Wir sollten uns nicht von unseren Emotionen leiten lassen, sondern einen kühlen Kopf bewahren und diszipliniert bleiben. Dazu gehört auch, sich an unseren Tradingplan zu halten und sich nicht von impulsiven Entscheidungen leiten zu lassen.
Dabei geht es um die Fähigkeit, sich nicht von äußeren Einflüssen ablenken zu lassen und sich stattdessen auf das Wesentliche zu fokussieren.
Emotionale Intelligenz wiederum bezieht sich auf unsere Fähigkeit, unsere eigenen Emotionen und die anderer Menschen zu erkennen, zu verstehen und angemessen damit umzugehen.
Sie ist ein wichtiger Baustein für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und hilft uns, in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.
Beide Fähigkeiten sind für das Trading von großer Bedeutung.
Durch Mindfulness können wir uns besser auf den Markt und unsere Strategien konzentrieren, ohne von äußeren Einflüssen wie beispielsweise Social Media, Nachrichten oder anderen Händlern abgelenkt zu werden.
Ablenkungen können zu impulsiven Handlungen führen, die uns im Nachhinein teuer zu stehen kommen können.
Durch die Achtsamkeit lernen wir, unsere Gedanken und Emotionen zu kontrollieren und rational zu handeln.
Auch emotionale Intelligenz spielt eine wichtige Rolle beim Trading.
Durch sie sind wir in der Lage, unsere eigenen Emotionen zu erkennen und zu kontrollieren, anstatt von ihnen überwältigt zu werden.
Dies ist besonders in volatilen Marktphasen wichtig, in denen schnelle Entscheidungen und ein kühler Kopf gefragt sind.
Gleichzeitig können wir durch emotionale Intelligenz auch besser auf die Stimmungen und Verhaltensweisen anderer Trader reagieren, was uns einen Vorteil im Markt verschaffen kann.
Um unsere Mindfulness und emotionale Intelligenz zu stärken, gibt es verschiedene Techniken und Übungen.
Eine davon ist beispielsweise regelmäßiges Meditieren, das uns hilft, unseren Geist zu beruhigen und die Aufmerksamkeit bewusst auf den gegenwärtigen Moment zu lenken.
Auch das bewusste Reflektieren über unsere Gedanken und Emotionen sowie das Üben von Empathie kann uns dabei helfen, unsere emotionale Intelligenz zu steigern.
Schritt 1: Reflektiere deine bisherigen Trading-Erfahrungen
Nimm dir Zeit, um deine bisherigen Erfolge und Misserfolge im Trading zu reflektieren.
Welche Emotionen hast du während der Trades erlebt?
Wann hat es besonders gut funktioniert und wann nicht? Versuche, Muster zu erkennen und bilde eine Grundlage für deinen persönlichen Aktionsplan.
Schritt 2: Identifiziere deine Stärken und Schwächen
Jeder von uns hat individuelle Stärken und Schwächen, die sich auch im Trading widerspiegeln.
Bist du eher ein risikofreudiger oder risikoscheuer Trader?
Wie gehst du mit Verlusten um? Welche Faktoren beeinflussen deine Entscheidungen?
Versuche, deine persönlichen Stärken und Schwächen zu erkennen und sie in deinen Aktionsplan einzubeziehen.
Schritt 3: Setze realistische Ziele
Oftmals neigen wir dazu, uns hohe Ziele zu setzen, die nur schwer zu erreichen sind. Doch dies kann zu Frustration und Selbstzweifeln führen.
Setze dir daher realistische Ziele, die du mit deinen individuellen Stärken und Schwächen erreichen kannst.
Dies wird dir dabei helfen, motiviert zu bleiben und kontinuierlich an deinen Fähigkeiten zu arbeiten.
Schritt 4: Entwickle Strategien gegen emotionales Trading
Emotionales Trading ist ein häufiges Problem, das zu impulsiven Handlungen und somit zu Verlusten führen kann.
Überlege dir Strategien, wie du deine Emotionen in Zaum halten kannst, z.B. durch Stressbewältigungstechniken oder konkrete Handlungsschritte bei Verlusten.
Schritt 5: Übe, übe, übe!
Der wichtigste Schritt, um deinen Aktionsplan erfolgreich umzusetzen, ist das Üben. Nur durch konstantes Trading und die Umsetzung deines Planes wirst du langfristig Erfolg haben.
Notiere dir deine Trades und analysiere regelmäßig, um deine Fortschritte zu verfolgen.
Wenn du bei der Umsetzung deines persönlichen Aktionsplans Unterstützung benötigst, kann ich dir das Volumen Trader Mentoring ans Herz legen.
Hier bekommst du professionelle Hilfe von erfahrenen Tradern und kannst gemeinsam mit den Coaches und der Community an deinen Fähigkeiten arbeiten.
Also worauf wartest du?
Nutze die Chance, um deine Trading-Ergebnisse nachhaltig zu verbessern und werde Teil des Volumen Trader Mentorings. Melde dich noch heute an und starte erfolgreich in deine Trading-Zukunft!