Das algorithmische Trading, oft auch als „Algo-Trading“ bezeichnet, hat sich in den letzten Jahren zu einer der beliebtesten Methoden im Finanzmarkt entwickelt.

Diese Technik basiert auf der Verwendung von Computeralgorithmen, die auf Basis vordefinierter Regeln automatisch Kauf- und Verkaufsentscheidungen treffen.

 

Besonders für Trader, die Zeit sparen oder menschliche Emotionen aus dem Tradingprozess entfernen möchten, ist das algorithmische Trading eine attraktive Option.

In diesem Artikel wirst du die Grundlagen des algorithmischen Tradings kennenlernen, die Vorteile und Herausforderungen verstehen und praktische Tipps erhalten, wie du den Einstieg in diese spannende Welt wagen kannst.


Was ist algorithmisches Trading?

Algorithmisches Trading beschreibt den automatisierten Handel von Finanzinstrumenten mithilfe von Computeralgorithmen.

Diese Algorithmen basieren auf mathematischen Modellen und statistischen Analysen, um den besten Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf eines Assets zu ermitteln.

Es ist der Kopf eines Mannes zu sehen, umgeben von einer Großzahl an Monitoren. Auf jedem Monitor kann man Tradingverläufe und Kurse erkennen

Die Algorithmen handeln nach vordefinierten Regeln, die auf Preisbewegungen, technischen Indikatoren oder anderen Parametern basieren.

Ein einfaches Beispiel für einen Algorithmus:

  • Wenn der 50-Tage-Durchschnittspreis einer Aktie den 200-Tage-Durchschnittspreis übersteigt, wird die Aktie gekauft.
  • Wenn der 50-Tage-Durchschnittspreis unter den 200-Tage-Durchschnitt fällt, wird die Aktie verkauft.

Der große Vorteil dabei: Der Handel erfolgt in Echtzeit, rund um die Uhr, und kann sehr große Datenmengen in kurzer Zeit verarbeiten.

Dies bietet Tradern einen erheblichen Vorteil gegenüber manuellem Trading, das zeitintensiv und anfällig für emotionale Entscheidungen sein kann.


Die Vorteile des algorithmischen Tradings

Algorithmisches Trading bietet zahlreiche Vorteile, die es für sowohl Anfänger als auch erfahrene Trader interessant machen.

Im Fokus liegt der Flur eines Büros. Am Ende des Flurs kann man Stühle in einem Raum erkennen

  1. Effizienz und Geschwindigkeit: Computeralgorithmen können blitzschnell Marktbewegungen analysieren und auf Basis dieser Daten Entscheidungen treffen. Dies führt zu einer deutlich schnelleren Ausführung von Trades im Vergleich zum menschlichen Handel.

  2. Emotionen ausschalten: Emotionen wie Angst oder Gier können oft zu falschen Entscheidungen führen. Mit automatisierten Systemen handelst du rein auf Basis von Daten und logischen Regeln, ohne emotionale Einflüsse.

  3. Optimierung durch Backtesting: Bevor ein Algorithmus im Live-Trading eingesetzt wird, kann er durch sogenanntes Backtesting getestet werden. Dabei wird die Strategie anhand historischer Daten überprüft, um ihre Erfolgsaussichten zu validieren.

  4. Diversifikation: Algorithmen ermöglichen das gleichzeitige Handeln auf mehreren Märkten oder mit verschiedenen Instrumenten. Dies erleichtert die Diversifikation deines Portfolios und verringert das Risiko.

  5. Rund um die Uhr aktiv: Algorithmen können auch dann handeln, wenn du schläfst oder anderweitig beschäftigt bist. Dies maximiert die Chancen, von Marktbewegungen zu profitieren.


Wie kannst du mit algorithmischem Trading starten?

Wenn du in das algorithmische Trading einsteigen möchtest, gibt es einige grundlegende Schritte, die du beachten solltest:

Man sieht einen Flur, und am Ende des Flurs kann man zwei Bilder an der Wand erkennen, die einen gezeichneten Bullen und Bärenkopf darstellen

1. Grundlagen des Tradings verstehen

Bevor du mit dem algorithmischen Trading beginnst, solltest du die Grundlagen des Tradings beherrschen. Dazu gehören technische Analyse, Chartmuster und Indikatoren. Ohne dieses Wissen ist es schwierig, sinnvolle Algorithmen zu erstellen.

Du kannst dazu kostenlose Ressourcen wie Investopedia oder Online-Kurse nutzen, die dir helfen, die Basics des Tradings zu lernen.

2. Programmiersprache lernen

Die meisten Algorithmen werden in Programmiersprachen wie Python oder C++ geschrieben.

Diese Sprachen sind besonders beliebt, weil sie leistungsfähig und relativ einfach zu erlernen sind.

Der Hinterkopf eines Mannes, welcher über die Schulter eines anderen Mannes blickt, der gerade tradet

Python hat sich in den letzten Jahren als Standard für algorithmisches Trading etabliert, dank Bibliotheken wie NumPy, Pandas und TA-Lib, die speziell für die Datenanalyse und technische Indikatoren entwickelt wurden.

3. Wähle eine geeignete Trading-Plattform

Um Algorithmen zu erstellen und zu testen, benötigst du eine Trading-Plattform, die den Einsatz automatisierter Strategien unterstützt.

Es sind 4 Männer zu erkennen. 3 sitzen an Monitoren und einer steht in der Mitte und erklärt etwas. Auf den Monitoren sind Kursverläufe zu erkennen

Beliebte Plattformen sind beispielsweise:

  • MetaTrader 4/5: Eine der bekanntesten Plattformen für manuelles und automatisiertes Trading. Mit Expert Advisors (EA) kannst du in MetaTrader automatisierte Handelsstrategien programmieren und nutzen.
  • TradingView: Diese Plattform bietet umfangreiche Charting-Tools und die Möglichkeit, eigene Skripte zu schreiben und zu testen.
  • QuantConnect: Eine Plattform, die es Entwicklern ermöglicht, Algorithmen zu erstellen und auf verschiedenen Märkten zu handeln.

Vergleiche die verschiedenen Plattformen und wähle die, die am besten zu deinen Bedürfnissen passt. Hier findest du einen umfassenden Vergleich von Trading-Plattformen.

4. Starte mit einfachem Backtesting

Sobald du eine Plattform gewählt hast und deine ersten Algorithmen geschrieben sind, kannst du diese in der Vergangenheit testen – das sogenannte Backtesting.

Dies ermöglicht es dir, zu sehen, wie sich deine Strategie unter realen Marktbedingungen entwickelt hätte.

Marcus unterrichtet am Tradingfloor

Ein einfaches Backtesting kann dir zeigen, ob die Strategie profitabel gewesen wäre, ohne dass du echtes Geld einsetzen musst.


Automatisierte Handelsstrategien: Beispiele und Ideen

Es gibt viele verschiedene Arten von automatisierten Handelsstrategien, die du nutzen kannst.

Man kann einen Raum erkennen, welcher auf der linken Seite Sofas und einen Tisch enthält. In der Mitte kann man durch den Flur 2 Bilder erkennen

Hier sind einige der gängigsten Strategien, die im algorithmischen Trading verwendet werden:

1. Trendfolgestrategie

Diese Strategie basiert darauf, einen bestehenden Trend zu erkennen und ihm zu folgen.

Die Algorithmen analysieren dabei technische Indikatoren wie den gleitenden Durchschnitt (Moving Average) oder den MACD (Moving Average Convergence Divergence).

Sobald der Algorithmus einen klaren Aufwärts- oder Abwärtstrend erkennt, führt er Kauf- oder Verkaufsorders aus.

2. Arbitragestrategie

Arbitrage nutzt Preisunterschiede zwischen verschiedenen Märkten aus.

Ein Algorithmus kauft ein Asset auf einem Markt, wo es niedriger bewertet ist, und verkauft es gleichzeitig auf einem anderen Markt, wo der Preis höher ist.

Diese Strategie erfordert extrem schnelle Reaktionszeiten und niedrige Transaktionskosten, weshalb sie oft von institutionellen Tradern verwendet wird.

3. Market-Making-Strategie

Diese Strategie wird oft von Brokern und Markthändlern verwendet.

Der Algorithmus stellt kontinuierlich Kauf- und Verkaufsangebote für ein bestimmtes Asset ein, um von der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis (Spread) zu profitieren.

4. Mean-Reversion-Strategie

Mean Reversion basiert auf der Annahme, dass der Preis eines Assets nach großen Schwankungen tendenziell wieder auf seinen Durchschnittswert zurückkehrt.

Peter unterrichtet am Tradingfloor

Der Algorithmus kauft das Asset, wenn der Preis deutlich unter dem Durchschnitt liegt, und verkauft, wenn er darüber liegt.


Herausforderungen und Risiken des algorithmischen Tradings

Obwohl algorithmisches Trading viele Vorteile bietet, gibt es auch einige Herausforderungen und Risiken, die du kennen solltest:

  • Technische Fehler: Algorithmen können aufgrund von Programmierfehlern oder unerwarteten Marktbewegungen falsche Entscheidungen treffen. Es ist wichtig, deine Algorithmen regelmäßig zu überprüfen und Fehler zu beheben.
  • Kosten: Die Entwicklung und der Einsatz von Algorithmen erfordert oft eine leistungsfähige Hardware und schnelle Internetverbindungen, was zu höheren Kosten führen kann.
  • Regulatorische Anforderungen: In einigen Ländern gibt es strenge Vorschriften für den Einsatz von Algorithmen im Handel. Informiere dich über die rechtlichen Rahmenbedingungen, bevor du mit dem algorithmischen Trading beginnst.

Fazit: Algorithmisches Trading als mächtiges Werkzeug

Algorithmisches Trading ist eine leistungsstarke Methode, um den Handelsprozess zu automatisieren und sowohl Effizienz als auch Geschwindigkeit zu verbessern.

Für Einsteiger kann es eine attraktive Möglichkeit sein, ihre Strategien zu optimieren und emotionale Entscheidungen zu vermeiden.

Man sieht einen Raum mit verschiedenen Männern, die alle an einem Kursverlauf traden und Märkte beobachten

Allerdings erfordert es auch technisches Know-how, Disziplin und die Fähigkeit, regelmäßig Anpassungen vorzunehmen.

Durch den richtigen Einsatz von Backtesting, einer soliden Programmierbasis und einer geeigneten Plattform kannst du das volle Potenzial des algorithmischen Tradings ausschöpfen.


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