Zentralbanken wie die Europäische Zentralbank (EZB), die US-amerikanische Federal Reserve (Fed) oder die Bank of England spielen eine entscheidende Rolle bei der Steuerung der Wirtschaft.

Ihre geldpolitischen Entscheidungen, insbesondere in Bezug auf Zinssätze und Geldmenge, haben direkte Auswirkungen auf die Finanzmärkte und damit auch auf das Trading.

 

In diesem Artikel wirst du lernen, wie Zentralbankentscheidungen deine Trades beeinflussen können und welche Strategien du nutzen kannst, um von diesen Marktbewegungen zu profitieren.


Was sind Zentralbanken und wie beeinflussen sie die Wirtschaft?

Zentralbanken sind staatliche Institutionen, die für die Geldpolitik eines Landes verantwortlich sind.

Ihr Hauptziel besteht darin, Preisstabilität zu gewährleisten, Inflation zu kontrollieren und das Wirtschaftswachstum zu fördern.

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Zentralbanken verfügen über mehrere Instrumente, um diese Ziele zu erreichen, darunter:

  • Leitzinsen: Zentralbanken setzen Leitzinsen fest, zu denen Geschäftsbanken Geld leihen oder anlegen können. Diese Zinssätze beeinflussen die gesamten Kreditkosten in der Wirtschaft.
  • Offenmarktgeschäfte: Durch den Kauf oder Verkauf von Staatsanleihen beeinflussen Zentralbanken die Geldmenge im Umlauf.
  • Reserveanforderungen: Sie legen fest, wie viel Geld Geschäftsbanken als Reserve halten müssen.

Entscheidungen in diesen Bereichen wirken sich direkt auf die Finanzmärkte aus, da sie das Angebot und die Nachfrage nach Geld beeinflussen.

Trader müssen daher die Entscheidungen und Ankündigungen von Zentralbanken genau beobachten, um Marktchancen zu erkennen.


Wie beeinflussen Zinserhöhungen und Zinssenkungen den Markt?

Der Zinssatz ist eines der stärksten Werkzeuge, das Zentralbanken zur Steuerung der Wirtschaft zur Verfügung steht.

Zinserhöhungen und Zinssenkungen haben weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Anlageklassen:

1. Aktienmärkte

  • Zinssenkungen: Wenn Zentralbanken die Zinsen senken, wird es günstiger, Geld zu leihen. Unternehmen haben leichtere Zugang zu Kapital, was zu mehr Investitionen und potenziellem Wachstum führt. Infolgedessen tendieren Aktienmärkte dazu, auf Zinssenkungen positiv zu reagieren, da Unternehmen höhere Gewinne erzielen können.

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  • Zinserhöhungen: Wenn die Zentralbank die Zinsen erhöht, verteuern sich Kredite, und das Wirtschaftswachstum verlangsamt sich oft. Dies kann die Gewinne von Unternehmen beeinträchtigen, was wiederum zu einem Rückgang der Aktienkurse führen kann.

2. Anleihenmärkte

  • Zinssenkungen: Bei sinkenden Zinsen werden bestehende Anleihen, die höhere Zinssätze bieten, attraktiver. Der Preis dieser Anleihen steigt, während neue Anleihen zu niedrigeren Zinssätzen weniger interessant sind.

Tradingfloor in Braunschweig blick zur Tafel

  • Zinserhöhungen: Bei steigenden Zinsen verlieren bestehende Anleihen an Wert, da neue Anleihen attraktivere Renditen bieten. Dies führt dazu, dass der Preis von Anleihen fällt.

3. Devisenmärkte (Forex)

Zinssätze spielen auch auf dem Devisenmarkt eine zentrale Rolle. Höhere Zinssätze machen eine Währung attraktiver, da Investoren in Länder mit höheren Renditen investieren möchten. Dies führt in der Regel zu einer Aufwertung der Währung.

Tradingfloor Braunschweig Blick auf die PCs

  • Zinserhöhungen: Eine Währung steigt normalerweise, wenn die Zinssätze angehoben werden. Höhere Zinssätze locken Investoren an, die nach höheren Renditen suchen, was die Nachfrage nach dieser Währung erhöht.

  • Zinssenkungen: Im Gegensatz dazu wird eine Währung tendenziell abwerten, wenn die Zinsen gesenkt werden, da Investoren eher in Märkte mit höheren Renditen abwandern.


Beispiel: Die Auswirkungen einer Zinserhöhung durch die Fed

Um die Auswirkungen einer Zentralbankentscheidung besser zu verstehen, werfen wir einen Blick auf die US-amerikanische Federal Reserve (Fed), die weltweit eine der einflussreichsten Zentralbanken ist.

Als die Fed Ende 2015 nach Jahren historisch niedriger Zinsen begann, die Zinssätze zu erhöhen, erlebten die Finanzmärkte eine bemerkenswerte Reaktion.

Marcus Foto Tradingfloor

  • Aktienmärkte: Zunächst reagierten die US-Aktienmärkte leicht negativ auf die Ankündigung, da die höheren Zinsen die Kreditkosten für Unternehmen erhöhen und das Wirtschaftswachstum dämpfen könnten. Im weiteren Verlauf stabilisierten sich die Märkte jedoch, da die Zinserhöhungen allmählich erfolgten.

  • Anleihenmärkte: Anleihenpreise sanken, da neu ausgegebene Anleihen mit höheren Zinssätzen attraktiver wurden.

  • Devisenmärkte: Der US-Dollar wertete gegenüber anderen Währungen auf, da die höheren Zinsen mehr Kapital in die USA lockten.


Welche Tools und Strategien kannst du nutzen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Trader auf Zentralbankentscheidungen reagieren können. Hier sind einige Tools und Strategien, die dir helfen, deine Trades optimal zu planen:

1. Wirtschaftskalender

Ein Wirtschaftskalender ist ein unverzichtbares Tool für jeden Trader.

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Er informiert dich über anstehende Zentralbanktreffen, Zinsentscheidungen und andere wichtige wirtschaftliche Ereignisse. Plattformen wie Investing.com oder DailyFX bieten solche Kalender kostenlos an.

2. Technische Analyse in Verbindung mit Fundamentaldaten

Zentralbankentscheidungen sind in erster Linie fundamentale Ereignisse.

Trotzdem kann es sinnvoll sein, diese mit technischer Analyse zu kombinieren, um Einstiegspunkte zu finden.

Nutze Indikatoren wie das Volumen oder gleitende Durchschnitte, um Markttrends zu bestätigen.

3. Carry-Trades im Forex

Eine beliebte Strategie auf dem Devisenmarkt ist der sogenannte Carry-Trade.

Dabei leihen sich Trader Geld in einer Währung mit niedrigen Zinsen und investieren es in eine Währung mit höheren Zinsen.

Verkabelung eines Netzwerks

Diese Strategie funktioniert besonders gut in Phasen stabiler Zinssätze und niedriger Volatilität.


Risiken und Chancen beim Handel basierend auf Zentralbankentscheidungen

Wie bei jeder Trading-Strategie gibt es auch beim Handel basierend auf Zentralbankentscheidungen sowohl Chancen als auch Risiken:

Chancen:

  • Vorhersehbarkeit: Zentralbanken kündigen ihre Entscheidungen meist im Voraus an, was dir ermöglicht, deine Trades entsprechend zu planen.
  • Hohe Volatilität: Zentralbankentscheidungen führen oft zu plötzlichen und starken Marktbewegungen, die für Trader profitabel sein können.

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Risiken:

  • Unvorhersehbare Marktreaktionen: Trotz aller Analysen können Märkte manchmal überraschend auf Zentralbankentscheidungen reagieren, besonders wenn unerwartete Ankündigungen gemacht werden.
  • Volatilität: Hohe Volatilität kann auch riskant sein, insbesondere wenn du keine klaren Stop-Loss-Strategien einsetzt.

Fazit: Die Bedeutung von Zentralbankentscheidungen für deine Trades

Zentralbanken haben durch ihre geldpolitischen Maßnahmen einen direkten Einfluss auf die Finanzmärkte.

Ob du Aktien, Anleihen oder Währungen handelst – es ist entscheidend, dass du die Entscheidungen und Ankündigungen von Zentralbanken verstehst und auf sie reagierst.

Mit den richtigen Tools, wie einem Wirtschaftskalender, und einer klaren Strategie kannst du von den Bewegungen profitieren, die durch Zinssätze und Geldpolitik ausgelöst werden.

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Um deine Trades noch besser zu planen, besuche Plattformen wie TradingView oder FXStreet, um aktuelle Analysen und Marktberichte zu erhalten.

So kannst du sicherstellen, dass du die Zentralbankentscheidungen optimal in deine Trading-Strategie integrierst.


Weiterführende Links:

  • Mehr über den Einfluss von Zentralbanken auf den Forex-Markt erfährst du auf BabyPips.
  • Aktuelle Zinsentscheidungen und wirtschaftliche Ereignisse findest du auf Bloomberg.