Der ISM Manufacturing Index - eine wichtige Kennzahl für Trader

Zunächst einmal ist der Index ein wichtiger Frühindikator für die Gesamtwirtschaft. Da die Produktion und der Warenverkehr in der Fertigungsindustrie einen großen Teil des Bruttoinlandsprodukts ausmachen, gibt der Index einen guten Überblick über die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung.

Veränderungen in der Stimmung der Hersteller können daher Hinweise auf zukünftige Veränderungen in der Wirtschaft geben.

Für Trader ist es vor allem relevant, dass der ISM Manufacturing Index auch als Indikator für die Entwicklung des Aktienmarktes verwendet werden kann.

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Eine hohe Indexzahl deutet auf eine starke Fertigungsindustrie hin, was wiederum positive Auswirkungen auf die Unternehmen und deren Aktienkurse haben kann. Ein niedriger Indexwert hingegen kann auf eine schwächere Wirtschaftslage und möglicherweise fallende Aktienkurse hinweisen.

Darüber hinaus gibt der ISM Manufacturing Index auch Aufschluss über die Entwicklung der Inflation. Wenn die Hersteller höhere Kosten für Rohstoffe und Produkte haben, werden sie diese höheren Preise an die Verbraucher weitergeben, was zu einem Anstieg der Inflationsrate führen kann. Auch hier können Trader wichtige Informationen für ihre Handelsentscheidungen erhalten.

Ein weiterer Vorteil des ISM Manufacturing Index ist, dass er zeitnah und regelmäßig veröffentlicht wird. Die monatliche Veröffentlichung ermöglicht es den Tradern, schnell auf Veränderungen in der Stimmung der Fertigungsindustrie zu reagieren und ihre Portfolios entsprechend anzupassen.

Es ist wichtig anzumerken, dass der ISM Manufacturing Index nicht der einzige Indikator ist, der für Trader von Bedeutung ist.

Es ist ratsam, ihn in Kombination mit anderen Kennzahlen wie dem ISM Non-Manufacturing Index (der die Dienstleistungsbranche abbildet) oder dem Arbeitsmarktbericht zu betrachten. Eine ausgewogene Betrachtung aller relevanten Indikatoren kann zu fundierten Handelsentscheidungen führen.

Hintergrund und Geschichte des ISM Manufacturing Index

Die Ursprünge des ISM Manufacturing Index lassen sich bis in die 1930er Jahre zurückverfolgen, als die US-Regierung begann, Daten über die Wirtschaftsentwicklung zu sammeln.

Im Jahr 1948 gründete der National Association of Purchasing Management (NAPM) einen Ausschuss, der sich mit der Einkaufstätigkeit von Unternehmen beschäftigte und regelmäßig einen Index veröffentlichte, um die wirtschaftliche Aktivität zu messen.

Allerdings wurde dieser Index erst in den 1980er Jahren zu dem, was er heute ist. Mit der steigenden Bedeutung des globalen Handels und der zunehmenden Komplexität der globalen Wirtschaft wurde die Notwendigkeit eines verlässlichen Maßstabs für die US-amerikanische Industrie immer größer.

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Daher beschloss das NAPM im Jahr 1985, den Index zu überarbeiten und ihn zu einem umfassenderen Maß für die wirtschaftliche Aktivität zu machen.

Im Jahr 1988 wurde der NAPM-Index dann offiziell vom Institute for Supply Management (ISM) übernommen und weiterentwickelt. Eine der größten Veränderungen war die Umstellung auf ein Punktesystem, bei dem ein Wert über 50 als Wachstum und einer unter 50 als Kontraktion der Wirtschaft angesehen wird.

Zudem wurde der Index auf eine breitere Datenbasis gestützt, indem zusätzliche Branchen und Unternehmen in die Analyse einbezogen wurden.

Doch die wichtigste und markanteste Entwicklung des ISM Manufacturing Index fand im Jahr 2001 statt. In diesem Jahr wurde der Index umstrukturiert und aus Verbesserungsvorschlägen von Wirtschaftswissenschaftlern und Branchenexperten ein neues Punktvergabesystem entwickelt.

Dieses System sieht eine Gewichtung der einzelnen Komponenten vor, um einen detaillierteren und präziseren Blick auf die wirtschaftliche Aktivität zu ermöglichen.

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Heutzutage ist der ISM Manufacturing Index einer der wichtigsten Indikatoren für die US-Wirtschaft. Er wird von Unternehmen, Investoren, Politikern und Medien gleichermaßen beachtet und kann starke Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben.

Ein Wert über 50 wird als positiv für die Wirtschaft betrachtet und kann zu einem Anstieg der Aktienkurse und einem Stärken des US-Dollars führen. Ein Wert unter 50 hingegen wird als negativ interpretiert und kann zu einer Abwertung der Aktienmärkte und einer Schwächung des US-Dollars führen.

Welche Unternehmen sind im ISM Manufacturing Index enthalten?

Für den ISM Manufacturing Index werden die Daten von mehr als 300 Unternehmen aus 20 verschiedenen Branchen erhoben. Dazu gehören unter anderem die Bereiche Maschinenbau, Chemie, Elektrotechnik, Automobilindustrie, Metallverarbeitung, Nahrungsmittelproduktion und viele mehr.

Die Unternehmen, die in den ISM Index einbezogen werden, sind über das gesamte Land verteilt und repräsentieren somit ein breites Spektrum der US-amerikanischen Wirtschaft.

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Zu den bekanntesten Unternehmen, die im ISM Manufacturing Index enthalten sind, gehören zum Beispiel General Electric, General Motors, Boeing, Caterpillar, 3M, Apple, Ford oder auch Procter & Gamble. Diese Unternehmen sind Teil der Blue-Chip-Unternehmen, also der größten und umsatzstärksten Firmen in den USA.

Allerdings sind nicht nur große Konzerne im ISM Manufacturing Index vertreten. Auch kleinere und mittelständische Unternehmen spielen eine wichtige Rolle, da sie oft spezialisierte Produkte herstellen und somit einzigartige Einblicke in die Stimmung der Branche liefern können.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die im ISM Index enthaltenen Unternehmen eine ausgewogene Mischung aus Produzenten von Konsumgütern und Investitionsgütern darstellen. Dies ermöglicht es, ein umfassendes Bild der wirtschaftlichen Entwicklung zu erhalten und Trends frühzeitig zu erkennen.

Insgesamt gibt der ISM Manufacturing Index also einen guten Überblick über die Stimmung und Entwicklung in der Fertigungsindustrie. Durch die breite Zusammensetzung der teilnehmenden Unternehmen ist er ein zuverlässiger und aussagekräftiger Indikator für die gesamtwirtschaftliche Lage in den USA.

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Das Verständnis und die Beobachtung des ISM Manufacturing Index können für Anleger, Unternehmen und Politiker von großer Bedeutung sein, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Denn eine positive Entwicklung im Index kann auf eine florierende Wirtschaft hindeuten, während ein Rückgang im Index auf mögliche Probleme oder Schwierigkeiten in der Branche hinweisen könnte.

So wird der ISM Manufacturing Index berechnet

Um den ISM Manufacturing Index zu berechnen, werden jeden Monat Daten von rund 300 Einkaufsmanagern aus verschiedenen Branchen in den USA erhoben. Diese werden vom ISM nach einem bestimmten System ausgewählt und befragt.

Die Befragung erfolgt mithilfe eines Fragebogens, der zehn Fragen zu verschiedenen Aspekten der Geschäftsaktivitäten enthält. Dazu gehören unter anderem Aufträge, Produktion, Lagerbestände, Preise und Beschäftigungslage.

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Die Einkaufsmanager geben dabei an, ob sich die jeweiligen Aspekte in dem aktuellen Monat im Vergleich zum Vormonat verbessert, verschlechtert oder gleich geblieben sind.

Die Antworten werden mit einem Punktesystem bewertet, wobei ein Wert von 50 die Schwelle zwischen Wachstum und Rückgang darstellt. Ein Wert über 50 deutet auf ein Wachstum der Wirtschaft hin, während ein Wert unter 50 auf eine Schrumpfung hinweist. Anhand dieser Punktzahlen wird schließlich der Gesamtindex berechnet.

Neben dem Gesamtindex wird auch der sogenannte New Orders Index berechnet, der sich auf die Auftragseingänge in der jeweiligen Branche bezieht. Er gibt somit Hinweise auf die zukünftige Entwicklung der Wirtschaft.

Die Daten des ISM Manufacturing Index werden jeden Monat am ersten Arbeitstag veröffentlicht und sind ein wichtiger Indikator für die Lage der US-amerikanischen Wirtschaft. Sie werden von Analysten und Investoren sorgfältig analysiert, da sie Aufschluss über die aktuelle Konjunkturlage geben und wichtige Entscheidungen am Finanzmarkt beeinflussen können.

Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass der ISM Manufacturing Index nicht der einzige Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung in den USA ist. Es gibt noch weitere wichtige Kennzahlen wie zum Beispiel den Arbeitsmarktbericht oder den Verbraucherpreisindex, die ebenfalls einen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage haben.

Wie beeinflusst der ISM Manufacturing Index den Markt?

Der Index basiert auf einer Umfrage unter Einkaufsmanagern in der Fertigungsbranche, die über verschiedene Aspekte wie Auftragseingänge, Produktionsvolumen, Lieferzeiten und Beschäftigungssituation berichten.

Anhand dieser Daten wird der Index berechnet und in Form eines Prozentsatzes veröffentlicht. Ein Wert über 50 zeigt dabei ein Wachstum in der Fertigungsbranche an, während ein Wert unter 50 auf eine Schrumpfung hindeutet.

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Nun stellt sich die Frage, warum dieser Index für den Markt so relevant ist. Einer der Hauptgründe ist, dass die Fertigungsbranche einen wichtigen Teil der US-Wirtschaft ausmacht. Zudem hat sie ein hohes Gewicht in anderen Branchen, da sie oft als Vorstufe für den Dienstleistungssektor dient.

Ein positiver ISM Manufacturing Index kann daher auf eine starke und wachsende Wirtschaft hindeuten, während ein negativer Index auf eine schwächelnde Wirtschaft hinweisen könnte.

Des Weiteren ist der ISM Manufacturing Index auch ein wichtiger Hinweis für die Geldpolitik der US-Notenbank. Wenn der Index positiv ausfällt, könnte dies ein Zeichen für eine wirtschaftliche Überhitzung sein und somit eine Anhebung der Zinssätze durch die Federal Reserve zur Folge haben.

Andererseits könnte ein negativer Index auf eine Konjunkturschwäche hindeuten und somit eine Senkung der Zinssätze nach sich ziehen.

Für Investoren ist der ISM Manufacturing Index daher ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für oder gegen Investitionen. Eine starke Fertigungsbranche kann zu höheren Gewinnen und somit zu einem Anstieg der Aktienkurse führen. Gleichzeitig können schlechte Werte des Index zu einem Rückgang der Aktienkurse führen.

Interessante Erkenntnisse aus vergangenen ISM Manufacturing Index Daten

1. Der ISM Manufacturing Index hat eine enge Verbindung zur Gesamtwirtschaft

Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus vergangenen ISM Manufacturing Index Daten ist die enge Verbindung zur Gesamtwirtschaft. Die Daten zeigen, dass der Index ein guter Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes ist.

Wenn der Index steigt, deutet dies auf eine höhere wirtschaftliche Aktivität hin und wenn er fällt, kann dies ein Zeichen für eine schwächere Konjunktur sein. Ein niedriger ISM Manufacturing Index kann beispielsweise auf eine Rezession hindeuten, während ein hoher Index auf eine anziehende Wirtschaft hinweist.

2. Verschiedene Unterindizes geben Einblicke in einzelne Branchen

Der ISM Manufacturing Index ist in verschiedene Unterindizes unterteilt, die Aufschluss über die Stimmung in verschiedenen Branchen geben. Zum Beispiel können die Zahlen für Auftragseingänge, Produktion oder Beschäftigung zeigen, ob es in bestimmten Bereichen des Fertigungssektors ein Wachstum oder eine Abschwächung gibt.

Diese Daten können nützlich sein, um die Auswirkungen von wirtschaftlichen Entwicklungen auf bestimmte Branchen zu verstehen.

3. Der Index spiegelt auch globale Entwicklungen wider

Ein weiterer interessanter Aspekt des ISM Manufacturing Index ist, dass er nicht nur die Wirtschaftslage in den USA widerspiegelt, sondern auch globale Entwicklungen berücksichtigt. Das liegt daran, dass viele Unternehmen in den USA sowohl inländisch als auch international tätig sind.

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Wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen in anderen Ländern ändern, kann dies Auswirkungen auf den Index haben, da die Exportaktivitäten und Handelsbeziehungen der USA davon beeinflusst werden.

4. Der Index kann Vorhersagen über zukünftige Wirtschaftsentwicklungen treffen

Eine weitere interessante Erkenntnis aus den ISM Manufacturing Index Daten ist, dass er auch Vorhersagen über zukünftige Wirtschaftsentwicklungen machen kann. Aufgrund seiner engen Verbindung zur Gesamtindustrie und den verschiedenen Unterindizes kann er Anhaltspunkte für zukünftige Trends geben. Viele Wirtschaftsexperten und Analysten nutzen daher den Index als wichtige Informationsquelle bei ihren Prognosen und Entscheidungen.

5. Sowohl kleine als auch große Unternehmen werden in den Index einbezogen

Der ISM Manufacturing Index wird auf Basis einer monatlichen Umfrage unter Einkaufsmanagern großer und kleiner Unternehmen erstellt. Dadurch wird ein breites Spektrum an Unternehmen und Branchen abgedeckt und die Daten sind repräsentativ für die gesamte Fertigungsindustrie. Durch die Einbeziehung von Unternehmen jeder Größe kann der Index ein umfassendes Bild der wirtschaftlichen Aktivität in der Branche liefern.

Tipps für die richtige Interpretation des ISM Manufacturing Index

1. Kenntnis der Methodik

Bevor man sich mit der Interpretation des ISM Manufacturing Index beschäftigt, ist es wichtig, die dahinterliegende Methodik zu kennen. Der Index basiert auf einer monatlichen Befragung von Einkaufsmanagern aus der verarbeitenden Industrie der USA.

Diese erhalten Fragebögen, in denen sie ihre Einschätzung zu wichtigen Faktoren wie Produktion, Auftragslage, Lieferzeiten, Beschäftigung und Preise abgeben.

2. Blick auf die Gesamtlage und Teilkomponenten

Bei der Interpretation des ISM Index sollte man nicht nur auf den Gesamtwert achten, sondern auch die einzelnen Teilkomponenten berücksichtigen. Denn während der Gesamtwert einen guten Überblick über die wirtschaftliche Lage gibt, können die einzelnen Teilkomponenten Hinweise auf die Entwicklung von bestimmten Branchen oder Faktoren geben.

3. Vergleich mit den Vormonaten und Erwartungen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Vergleich mit den Vormonaten und den Erwartungen der Analysten. Liegt der Index über den Erwartungen, kann dies ein Indikator für eine positive wirtschaftliche Entwicklung sein. Liegt er darunter, kann dies auf Schwierigkeiten in der Wirtschaft hindeuten.

4. Blick auf den Trend

Ein einzelner Monat kann aufgrund von Sondereffekten oder saisonalen Einflüssen ein verzerrtes Bild des ISM Index liefern. Deshalb ist es wichtig, den langfristigen Trend im Auge zu behalten. Auch die Vergleiche mit dem Vorjahreszeitraum können hilfreich sein, um einen besseren Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung zu bekommen.

5. Einbeziehung anderer Indikatoren

Um eine fundierte Einschätzung der wirtschaftlichen Lage zu treffen, sollte man nicht nur den ISM Index betrachten, sondern auch andere Indikatoren wie Arbeitsmarkt- und Inflationszahlen, Einzelhandelsumsätze oder BIP-Wachstum. Die Kombination mehrerer Indikatoren kann ein besseres Gesamtbild der Wirtschaft zeichnen.

6. Berücksichtigung regionaler Unterschiede

Der ISM Manufacturing Index betrifft nur die USA. Wenn Sie als globaler Investor oder Manager tätig sind, sollten Sie auch die Entwicklungen in anderen Ländern im Auge behalten, um ein vollständiges Bild der weltweiten Wirtschaftslage zu erhalten.

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