Market Making ist eine fortgeschrittene Trading-Strategie, die sich stark von herkömmlichen Handelsansätzen unterscheidet.
Anstatt sich auf die Kursbewegungen eines Assets zu konzentrieren, geht es beim Market Making darum, Liquidität bereitzustellen und von den Differenzen zwischen Kauf- und Verkaufspreisen zu profitieren – den sogenannten Bid-Ask-Spreads.
Dieser Artikel gibt dir einen tiefen Einblick in die Welt des Market Makings und zeigt dir, wie du als Trader von Arbitrage-Strategien und Bid-Ask-Spreads profitieren kannst.
Was ist Market Making?
Market Making beschreibt eine Trading-Strategie, bei der ein Trader (Market Maker) gleichzeitig Kauf- und Verkaufsaufträge in den Markt stellt.
Der Market Maker setzt dabei auf die Differenz zwischen dem Bid-Preis (Kaufpreis) und dem Ask-Preis (Verkaufspreis), um einen Gewinn zu erzielen.
Indem der Market Maker sowohl eine Kauf- als auch eine Verkaufsposition hält, sorgt er dafür, dass jederzeit Liquidität im Markt vorhanden ist, und kann gleichzeitig von den Preisdifferenzen profitieren.
Wichtige Merkmale des Market Makings:
- Bid-Ask-Spread: Die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis. Je größer der Spread, desto mehr Gewinn kann der Market Maker erzielen.
- Liquidität: Market Maker stellen Liquidität zur Verfügung, indem sie kontinuierlich bereit sind, zu kaufen und zu verkaufen.
- Risikomanagement: Da der Market Maker gleichzeitig auf beiden Seiten des Marktes handelt, muss er sein Risiko sorgfältig managen, um von Marktvolatilität nicht überrascht zu werden.
Wie funktioniert Market Making?
Beim Market Making stellst du sowohl eine Kauf- als auch eine Verkaufsorder für das gleiche Asset.
Der Gewinn ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Bid- und dem Ask-Preis.
Wichtig ist, dass du nicht versuchst, den Markt in eine bestimmte Richtung zu traden, sondern von den kleinen Preisdifferenzen innerhalb eines engen Spreads profitierst.
Beispiel:
Angenommen, du handelst Aktien von Unternehmen X. Der aktuelle Bid-Preis liegt bei 100,00 €, der Ask-Preis bei 100,10 €.
Du platzierst nun eine Kauforder zu 100,00 € und eine Verkaufsorder zu 100,10 €.
Wenn die Kauforder ausgeführt wird und du die Aktie für 100,00 € erwirbst, verkaufst du sie sofort für 100,10 €.
Dein Gewinn beträgt 0,10 € pro Aktie, abzüglich der Transaktionskosten.
Im Laufe des Tages wiederholst du diesen Vorgang mehrfach, was dir auch bei kleinen Preisdifferenzen solide Gewinne einbringen kann.
Die Rolle von Arbitrage im Market Making
Arbitrage ist eine wichtige Komponente des Market Makings.
Beim Arbitrage-Trading handelt es sich um die Ausnutzung von Preisunterschieden zwischen verschiedenen Märkten oder Plattformen.
Dabei kaufst du ein Asset auf einer Plattform zu einem niedrigeren Preis und verkaufst es gleichzeitig auf einer anderen Plattform zu einem höheren Preis, um den Preisunterschied (Arbitrage) auszunutzen.
Es gibt verschiedene Arten von Arbitrage, die für Market Maker interessant sein können:
1. Klassische Arbitrage
Hierbei handelt es sich um die gleichzeitige Ausnutzung von Preisunterschieden desselben Assets auf verschiedenen Plattformen oder Märkten.
Zum Beispiel könntest du eine Aktie auf Börse A günstiger kaufen und auf Börse B teurer verkaufen.
2. Triangular Arbitrage
Bei dieser Strategie nutzt du Preisunterschiede zwischen drei verschiedenen Währungspaaren aus.
Diese Form der Arbitrage ist besonders im Devisenhandel beliebt und erfordert schnelle und präzise Ausführungen.
3. Statistische Arbitrage
Hierbei handelt es sich um eine fortgeschrittene Form der Arbitrage, bei der du Preisanomalien und statistische Abweichungen innerhalb eines Portfolios ausnutzt.
Diese Strategie basiert auf mathematischen Modellen und Korrelationen zwischen verschiedenen Finanzinstrumenten.
Beispiel für Arbitrage:
Stell dir vor, du handelst Bitcoin auf zwei verschiedenen Plattformen. Auf Plattform A kostet Bitcoin 30.000 €, während er auf Plattform B 30.200 € kostet.
Du kaufst Bitcoin auf Plattform A und verkaufst ihn sofort auf Plattform B. Dein Gewinn ergibt sich aus der Differenz von 200 €, abzüglich Gebühren.
Vor- und Nachteile des Market Makings
Wie jede Trading-Strategie hat auch das Market Making seine Vor- und Nachteile, die du als Trader abwägen solltest.
Vorteile:
- Konstante Gewinne: Market Maker erzielen in der Regel konstante kleine Gewinne durch die Differenz im Bid-Ask-Spread.
- Geringes Marktrisiko: Da Market Maker sowohl Kauf- als auch Verkaufspositionen halten, sind sie weniger stark von Marktschwankungen betroffen.
- Liquidität: Market Maker tragen zur Liquidität des Marktes bei und stellen sicher, dass es immer Käufer und Verkäufer gibt.
Nachteile:
- Hohe Volatilität: In extrem volatilen Märkten kann es schwierig sein, den Spread zu kontrollieren, was das Risiko erhöht.
- Transaktionskosten: Da Market Maker viele Trades durchführen, können die Transaktionskosten ihre Gewinne schmälern, insbesondere bei kleinen Spreads.
- Konkurrenz: Viele große institutionelle Player betreiben Market Making, was es für kleinere Trader schwer machen kann, konkurrenzfähig zu bleiben.
Voraussetzungen für erfolgreiches Market Making
Um als Market Maker erfolgreich zu sein, benötigst du bestimmte Fähigkeiten und Tools, um deine Strategie effektiv umzusetzen.
Hier sind die wichtigsten Voraussetzungen:
1. Schnelle Orderausführung
Market Maker müssen schnell reagieren, um von kleinen Preisdifferenzen zu profitieren.
Eine schnelle Handelsplattform und niedrige Latenzzeiten sind entscheidend, um im Wettbewerb zu bestehen.
2. Geringe Transaktionskosten
Da Market Maker oft Hunderte von Trades pro Tag ausführen, müssen die Transaktionskosten niedrig gehalten werden.
Du solltest einen Broker wählen, der niedrige Spreads und günstige Kommissionen anbietet.
3. Marktüberwachung
Ein Market Maker muss die Märkte ständig überwachen und auf Preisveränderungen reagieren. Hierbei sind fortschrittliche Tools zur Marktanalyse und Orderausführung hilfreich.
Viele professionelle Market Maker nutzen spezialisierte Software, um den Bid-Ask-Spread effektiv zu managen.
4. Risikomanagement
Obwohl Market Making als weniger risikoreich gilt, muss das Risiko immer kontrolliert werden.
Market Maker sollten feste Strategien für den Umgang mit extremen Marktbedingungen oder plötzlichen Preissprüngen haben.
Beste Märkte und Finanzinstrumente für Market Making
Nicht alle Märkte sind für Market Making gleichermaßen geeignet.
Es gibt bestimmte Finanzinstrumente, die aufgrund ihrer Liquidität und Volatilität besonders attraktiv für Market Maker sind.
1. Aktien
Große Blue-Chip-Aktien und stark gehandelte Aktien bieten oft ausreichend Liquidität und enge Spreads, was sie ideal für Market Making macht.
2. Forex (Devisenhandel)
Der Forex-Markt ist einer der liquidesten Märkte der Welt, was ihn perfekt für Market Making und Arbitrage-Strategien macht.
Besonders Major-Währungspaare wie EUR/USD oder GBP/USD sind beliebt.
3. Kryptowährungen
In den letzten Jahren hat sich der Kryptomarkt stark entwickelt.
Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum bieten Market Makern Chancen, da sie eine hohe Volatilität und häufig größere Spreads aufweisen.
4. ETFs
ETFs (Exchange-Traded Funds) sind aufgrund ihrer Liquidität und der Vielzahl an verfügbaren Produkten ebenfalls für Market Maker interessant.
Insbesondere ETFs auf große Indizes bieten oft ausreichend Handelsvolumen und enge Spreads.
Fazit: Market Making als profitable Strategie
Market Making bietet fortgeschrittenen Tradern eine interessante Möglichkeit, von kleinen Preisdifferenzen zu profitieren und gleichzeitig Liquidität in den Markt zu bringen.
Durch die Kombination von Market Making mit Arbitrage-Strategien kannst du deine Chancen auf konstante Gewinne weiter steigern.
Allerdings erfordert diese Strategie Disziplin, eine schnelle Orderausführung und ein solides Risikomanagement.
Wenn du in der Lage bist, diese Anforderungen zu erfüllen, könnte Market Making eine lukrative Ergänzung zu deinem Trading-Arsenal sein.
Denke jedoch daran, dass es sich hierbei um eine fortgeschrittene Strategie handelt, die tiefgehende Marktkenntnisse und ein hohes Maß an technischer Ausstattung erfordert.
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