Relative Stärke im Trading: Outperformer identifizieren
Im Trading ist es entscheidend, die besten Chancen zu identifizieren, um profitabel zu handeln.
Eine der effektivsten Methoden, um besonders starke Märkte oder Assets zu finden, ist die Relative Stärke.
Diese Methode hilft dir dabei, Outperformer zu erkennen – also diejenigen Märkte oder Wertpapiere, die besser abschneiden als der Rest des Marktes.
In diesem Artikel erfährst du, was relative Stärke ist, wie du sie in deinem Trading anwenden kannst und welche Strategien dir helfen, Outperformer gezielt zu identifizieren.
Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du mit dieser bewährten Methode erfolgreicher traden kannst.
Was ist Relative Stärke?
Die Relative Stärke im Trading vergleicht die Performance eines Assets, wie einer Aktie oder eines Währungspaares, mit einem Referenzwert, etwa einem Index oder einer Benchmark.
Wenn ein Asset eine höhere Rendite erzielt als der Vergleichswert, spricht man von einer hohen relativen Stärke.
Trader nutzen dieses Konzept, um in Märkte oder Wertpapiere zu investieren, die besser als der Gesamtmarkt abschneiden.
Die Grundidee hinter der relativen Stärke ist simpel: "Gewinne mit den Gewinnern". Das bedeutet, dass du deine Investments auf die stärksten Marktteilnehmer fokussierst, um von ihrem Aufwärtstrend zu profitieren.
Die relative Stärke ist besonders nützlich, wenn du versuchst, Outperformer in einem bestimmten Sektor oder Markt zu finden.
Beispielsweise kann ein bestimmtes Unternehmen im Tech-Sektor besser performen als der Gesamtindex, was auf eine relative Stärke hindeutet.
Wie berechnet man die Relative Stärke?
Die Berechnung der relativen Stärke ist relativ einfach und lässt sich mit der folgenden Formel darstellen:
Mit dieser Formel wird die Performance eines bestimmten Assets (z. B. einer Aktie) mit dem Preis eines Referenzwerts (wie dem S&P 500 oder DAX) verglichen.
Ein steigender Wert der relativen Stärke zeigt an, dass das Asset besser als der Referenzwert abschneidet, während ein fallender Wert das Gegenteil bedeutet.
Es gibt auch spezialisierte Indikatoren wie den Relative Strength Index (RSI), der oft in Verbindung mit der relativen Stärke verwendet wird, um Überkauf- und Überverkauf-Signale zu identifizieren. Mehr dazu findest du auf Investopedia.
Warum ist die Relative Stärke so wichtig?
Die relative Stärke ermöglicht es Tradern, gezielt in Märkte oder Assets zu investieren, die eine überdurchschnittliche Performance zeigen.
Das bietet folgende Vorteile:
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Fokussierung auf Gewinner: Anstatt auf schwache Märkte zu setzen, konzentrierst du dich auf jene, die stärker sind und potenziell höhere Renditen bieten.
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Trendfolgestrategie: Die relative Stärke unterstützt dich dabei, Trends zu identifizieren und auf die Outperformer zu setzen, die wahrscheinlich weiterhin gut abschneiden werden.
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Risiko minimieren: Indem du in Assets investierst, die relative Stärke zeigen, verringerst du das Risiko, auf verlierende Märkte zu setzen.
Weitere Informationen zur Risikominimierung durch relative Stärke findest du hier.
Wie identifizierst du Outperformer mit relativer Stärke?
Das Identifizieren von Outperformern erfordert nicht nur die Berechnung der relativen Stärke, sondern auch ein tiefes Verständnis der Marktbewegungen.
Hier einige Strategien, wie du Outperformer gezielt finden kannst:
1. Vergleich mit dem Marktindex
Der einfachste Weg, die relative Stärke zu nutzen, ist der Vergleich eines Assets mit einem Marktindex, wie dem S&P 500, DAX oder NASDAQ.
Wenn eine Aktie oder ein Währungspaar besser performt als der Index, zeigt dies eine hohe relative Stärke.
Beispiel: Nehmen wir an, der DAX legt in einem bestimmten Zeitraum um 5 % zu, während eine bestimmte Aktie im gleichen Zeitraum 10 % wächst.
Diese Aktie zeigt relative Stärke gegenüber dem DAX und könnte ein potenzieller Outperformer sein.
2. Branchenübergreifende Vergleiche
Es kann auch hilfreich sein, die relative Stärke innerhalb eines Sektors oder einer Branche zu vergleichen.
In einem bestimmten Sektor wie Technologie kannst du die besten Performances einzelner Unternehmen herausfiltern und so die stärksten Player identifizieren.
Beispiel: Wenn du die relative Stärke von Tech-Unternehmen analysierst, könntest du feststellen, dass Unternehmen wie Apple oder Nvidia besser als ihre Konkurrenten im Sektor abschneiden. Diese Unternehmen wären somit potenzielle Outperformer.
3. Relative Stärke im Forex-Trading
Auch im Forex-Trading kannst du die relative Stärke nutzen, um Währungspaare zu vergleichen. So kannst du feststellen, welche Währungen in einem bestimmten Zeitraum stärker sind.
Beispiel: Wenn der EUR/USD im Vergleich zum GBP/USD stärker steigt, zeigt dies, dass der Euro relativ stark ist, während das britische Pfund schwächer ist. Du könntest dies nutzen, um entsprechend Positionen zu eröffnen.
Weitere Forex-Trading-Strategien basierend auf relativer Stärke findest du hier.
Strategien zur Anwendung der relativen Stärke im Trading
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die relative Stärke gezielt für deine Trading-Strategien einzusetzen. Im Folgenden stellen wir dir einige der beliebtesten Strategien vor:
1. Momentum-Trading mit relativer Stärke
Das Momentum-Trading basiert auf der Idee, dass starke Trends oft anhalten. Hierbei nutzt du die relative Stärke, um Assets zu identifizieren, die über einen bestimmten Zeitraum hinweg überdurchschnittlich gut abschneiden.
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Strategie: Kaufe Assets mit hoher relativer Stärke und halte sie, solange sie den Referenzwert outperformen. Du solltest dabei regelmäßig überprüfen, ob der Trend anhält.
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Vorteil: Du profitierst von einem starken Momentum und kannst langfristig am Aufwärtstrend teilhaben.
Ein nützliches Tool zur Berechnung des Momentums findest du auf TradingView.
2. Rotationsstrategie
Eine weitere beliebte Strategie ist die Sektor-Rotation. Hierbei verschiebst du dein Kapital regelmäßig zwischen verschiedenen Sektoren oder Märkten, je nachdem, welcher gerade die höchste relative Stärke aufweist.
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Strategie: Beobachte die relative Stärke verschiedener Sektoren oder Asset-Klassen und rotiere dein Portfolio in jene Sektoren, die derzeit Outperformer sind. Wenn der Sektor an relativer Stärke verliert, wechselst du zu einem stärkeren Sektor.
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Vorteil: Diese Strategie hilft dir, dein Kapital immer in die bestmöglichen Chancen zu investieren und die Marktschwäche zu vermeiden.
Mehr Informationen zur Sektor-Rotation findest du in unserem Leitfaden zur Diversifikation im Trading.
3. Rücksetzer und Einstieg
Eine weitere Strategie, die relative Stärke zu nutzen, ist das Finden von Rücksetzern bei stark performenden Assets.
Ein Rücksetzer ist eine kurzfristige Preiskorrektur innerhalb eines Aufwärtstrends. Diese bieten oft attraktive Einstiegspunkte für Trader.
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Strategie: Finde Assets mit hoher relativer Stärke, die einen kurzfristigen Rücksetzer erlebt haben, und steige zu einem günstigen Zeitpunkt ein.
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Vorteil: Du kaufst bei einer Kurskorrektur ein starkes Asset zu einem besseren Preis, was deine Gewinnchancen erhöht.
Mehr über Rücksetzer-Strategien erfährst du hier.
Risiken bei der Anwendung der relativen Stärke
Auch wenn die relative Stärke ein wertvolles Instrument ist, gibt es Risiken, die du beachten solltest:
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Wechselhafte Trends: Trends, die auf relativer Stärke basieren, können sich schnell ändern. Was heute ein Outperformer ist, kann morgen an Stärke verlieren. Es ist wichtig, deine Positionen regelmäßig zu überprüfen.
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Überkaufte Märkte: Wenn ein Asset eine zu hohe relative Stärke zeigt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass es bald zu einer Korrektur kommt. Überkaufte Märkte sind oft instabil und bergen ein hohes Risiko.
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Externe Faktoren: Politische oder wirtschaftliche Ereignisse können einen starken Einfluss auf Märkte und deren relative Stärke haben. Diese unvorhersehbaren Faktoren können deine Trades beeinflussen.
Es ist daher wichtig, regelmäßig die Marktbedingungen zu analysieren und mögliche Risiken zu managen. Weitere Tipps zur Risikominimierung findest du hier.
Fazit: Mit relativer Stärke Outperformer identifizieren
Die relative Stärke ist ein mächtiges Werkzeug, um die besten Märkte und Assets zu finden. Indem du dich auf Outperformer konzentrierst, erhöhst du deine Chancen, von starken Trends zu profitieren.
Dabei helfen dir Strategien wie Momentum-Trading, die Sektor-Rotation und der gezielte Einstieg bei Rücksetzern, deine Trading-Ergebnisse zu verbessern.
Dennoch solltest du stets die Risiken im Auge behalten und regelmäßig die Marktbedingungen überprüfen, um deine Strategie anzupassen.
Weiterführende Links: