In einem Seitwärtsmarkt, in dem die Kurse weder stark steigen noch fallen, kann es für Trader und Investoren herausfordernd sein, Gewinne zu erzielen.

Eine bewährte Methode, um in solchen Marktsituationen Renditen zu steigern, ist der Einsatz von Covered Calls.

 

Diese Optionsstrategie bietet eine Kombination aus stabilen Erträgen und kontrollierbarem Risiko, wodurch sie sich ideal für Seitwärtsmärkte eignet.

In diesem Artikel erfährst du, wie Covered Calls funktionieren, welche Vorteile sie bieten und welche Risiken du im Blick behalten solltest.

Zudem geben wir dir praktische Tipps, wie du diese Strategie erfolgreich in dein Trading- und Investmentrepertoire aufnehmen kannst.


Was ist ein Covered Call?

Ein Covered Call ist eine Optionsstrategie, bei der du als Anleger Call-Optionen (Kaufoptionen) auf eine Aktie oder einen ETF verkaufst, die du bereits besitzt.

Für den Verkauf dieser Option erhältst du eine Prämie, die dir unabhängig von der späteren Kursentwicklung als Gewinn bleibt.

Marcus Foto Tradingfloor

Die Strategie heißt „covered“ (abgedeckt), weil du die zugrundeliegende Aktie bereits hältst. Dadurch bist du abgesichert, falls der Käufer der Option sein Recht ausübt und die Aktie von dir kauft.


Wie funktioniert ein Covered Call?

  1. Aktienbesitz: Du besitzt eine oder mehrere Aktien eines Unternehmens oder ETFs.
  2. Call-Option schreiben: Du verkaufst eine Call-Option auf diese Aktien mit einem vorher festgelegten Strike-Preis (Ausübungspreis).
  3. Prämie erhalten: Der Käufer der Option zahlt dir eine Prämie für das Recht, die Aktie zum Strike-Preis zu kaufen.
  4. Zwei Szenarien am Verfallstag:
    • Kurs unter dem Strike-Preis: Die Option verfällt wertlos, und du behältst die Prämie sowie deine Aktien.
    • Kurs über dem Strike-Preis: Der Käufer übt die Option aus, und du verkaufst deine Aktien zum Strike-Preis. Du behältst die Prämie, verlierst aber die Chance auf weitere Kursgewinne.

Warum sind Covered Calls ideal für Seitwärtsmärkte?

In Seitwärtsmärkten bewegt sich der Kurs einer Aktie oft in einer engen Spanne, ohne signifikante Anstiege oder Rückgänge.

Man sieht einen Raum mit verschiedenen Männern, die alle an einem Kursverlauf traden und Märkte beobachten

Hier liegt die Stärke von Covered Calls, da:

  • Die Prämie aus der Call-Option zusätzliche Einnahmen generiert.
  • Die Strategie das Risiko von Kursverlusten leicht abfedert.
  • Du auf weitere Kurssteigerungen verzichtest, die in Seitwärtsmärkten ohnehin unwahrscheinlich sind.

Zusammenfassung der Vorteile:

  • Zusätzliche Rendite: Die Prämie erhöht die Gesamtrendite, selbst wenn der Kurs stagniert.
  • Risikomanagement: Die Prämie bietet eine Pufferzone gegen leichte Kursrückgänge.
  • Flexibilität: Die Strategie ist leicht skalierbar und an unterschiedliche Marktbedingungen anpassbar.

Ein Beispiel für einen Covered Call

Ausgangslage:

  • Du besitzt 100 Aktien von Unternehmen X, aktuell gehandelt bei 50 € pro Aktie.
  • Du verkaufst eine Call-Option mit einem Strike-Preis von 55 € und einer Laufzeit von einem Monat.
  • Die Optionsprämie beträgt 2 € pro Aktie.

Szenarien:

  1. Kurs unter 55 € am Verfallstag:

    • Die Option verfällt wertlos, da der Käufer keinen Vorteil hat, die Aktie über dem Marktpreis zu kaufen.
    • Du behältst die Prämie von 200 € (100 Aktien × 2 €) und deine Aktien.
  2. Kurs über 55 € am Verfallstag:

    • Der Käufer übt die Option aus, und du verkaufst die Aktien zum Strike-Preis von 55 €.
    • Dein Gewinn:
      • Kursgewinn: (55 € – 50 €) × 100 Aktien = 500 €
      • Prämie: 200 €
      • Gesamtertrag: 700 €
    • Du verzichtest auf Gewinne oberhalb von 55 €.

Vor- und Nachteile von Covered Calls

Vorteile:

  • Renditeoptimierung: Zusätzliche Einnahmen durch die Prämie.
  • Risikoreduktion: Die Prämie mindert Verluste bei leicht fallenden Kursen.
  • Einfachheit: Die Strategie ist leicht zu verstehen und umzusetzen.

Marcus unterrichtet am Tradingfloor stehend

Nachteile:

  • Begrenzte Gewinne: Bei stark steigenden Kursen profitierst du nicht über den Strike-Preis hinaus.
  • Verkauf der Aktien: Wenn der Kurs den Strike-Preis übersteigt, verlierst du möglicherweise Aktien, die du langfristig halten wolltest.
  • Zeitintensiv: Regelmäßige Überwachung und Anpassung der Strategie sind erforderlich.

Für wen sind Covered Calls geeignet?

Covered Calls sind besonders geeignet für:

  • Langfristige Investoren: Wenn du Aktien in deinem Portfolio hältst und mit ihnen zusätzliche Einnahmen generieren möchtest.
  • Trader in Seitwärtsmärkten: Wenn du mit stagnierenden Kursen rechnest und deine Rendite steigern willst.
  • Ruhigere Risikonehmer: Die Strategie ist weniger spekulativ und eignet sich für Anleger, die ein moderates Risiko bevorzugen.

Tipps für erfolgreiches Covered Call Trading

  1. Wähle die richtigen Basiswerte:

    • Setze auf stabile Aktien oder ETFs mit mittlerer Volatilität.
    • Vermeide extrem volatile oder illiquide Basiswerte.
  2. Bestimme den richtigen Strike-Preis:

    • Wähle einen Strike-Preis leicht über dem aktuellen Kurs, um sowohl Prämieneinnahmen als auch potenzielle Kursgewinne zu maximieren.
  3. Timing ist entscheidend:

    • Achte auf den Marktzyklus und nutze Covered Calls in Zeiten geringer Volatilität oder Seitwärtsbewegungen.
  4. Überwache die Märkte:

    • Beobachte die Kursentwicklung, um gegebenenfalls die Position anzupassen oder zu schließen.
  5. Nutze technische Analyse:

    • Indikatoren wie der Relative Strength Index (RSI) oder Bollinger-Bänder können dir helfen, gute Einstiegszeitpunkte zu identifizieren.

Risiken und Herausforderungen

1. Begrenzung der Gewinne

Die größte Einschränkung eines Covered Calls ist die Begrenzung des Gewinnpotenzials. Sollte der Kurs weit über den Strike-Preis steigen, profitierst du nicht davon.

Es ist ein Raum mit verschiedenen Personen zu sehen, welche alle gemeinsam traden

2. Verlust bei stark fallenden Kursen

Während die Prämie das Risiko leicht abfedert, bietet sie keinen vollständigen Schutz vor starken Kursverlusten.

3. Steuern und Gebühren

Die Einnahmen aus Prämien können steuerpflichtig sein. Achte zudem auf Transaktionskosten, die die Rendite schmälern können.


Fazit: Covered Calls für Seitwärtsmärkte

Covered Calls sind eine effektive Strategie, um in Seitwärtsmärkten zusätzliche Renditen zu erzielen.

Sie kombinieren Stabilität mit moderaten Erträgen und eignen sich sowohl für erfahrene Trader als auch für langfristige Investoren.

Kursverlauf Trading Hellorange

Durch die gezielte Auswahl von Basiswerten und Strike-Preisen kannst du diese Strategie optimal an deine Handelsziele anpassen.

Wenn du auf der Suche nach einer renditestarken Methode für weniger volatile Marktphasen bist, sind Covered Calls eine Überlegung wert.

Mit der richtigen Vorbereitung und einem klaren Plan kannst du diese Strategie nutzen, um dein Portfolio effizienter zu machen und deine Gewinne zu maximieren.