Einleitung: Risk-On, Risk-Off – Was bedeutet das für Trader?

In der Welt des Tradings hört man oft die Begriffe "Risk-On" und "Risk-Off", vor allem, wenn es um die allgemeine Marktstimmung geht.

Doch was bedeuten diese Begriffe eigentlich, und wie können erfahrene Trader sie nutzen, um ihre Handelsstrategien zu optimieren?

 

Risk-On und Risk-Off beschreiben das Verhalten der Marktteilnehmer in Zeiten von Unsicherheit oder Optimismus.

Diese Marktdynamik gibt wertvolle Hinweise darauf, wie Anleger ihre Portfolios umstrukturieren – ob sie bereit sind, höhere Risiken einzugehen oder sich lieber in sichere Häfen zurückziehen.

Für Trader, die sich auf diese Stimmungen einstellen können, bietet diese Strategie eine hervorragende Möglichkeit, Gewinne zu maximieren und Verluste zu minimieren.

Was ist Risk-On, Risk-Off?

Risk-On beschreibt eine Marktphase, in der Anleger bereit sind, höhere Risiken einzugehen.

Sie investieren vermehrt in Aktien, Rohstoffe oder andere risikoreiche Assets, weil die allgemeine Stimmung optimistisch ist.

Auf dem Bild befindet sich ein Mann, welcher durch einen Gang läuft. Er nutzt währenddessen sein Mobiltelefon. An den Wänden sind Bilder zu erkennen

In einer Risk-Off-Phase dagegen zieht sich das Kapital aus risikoreichen Anlagen zurück und fließt in sicherere Anlagen wie Staatsanleihen, Gold oder den US-Dollar.

Risk-On-Märkte:

  • Aktien: Vor allem Wachstumsaktien und spekulative Titel profitieren von einem Risk-On-Markt.
  • Rohstoffe: Öl, Kupfer und andere zyklische Rohstoffe erleben oft eine Nachfrage, da sie als Indikatoren für wirtschaftliches Wachstum gelten.
  • Kryptowährungen: Diese extrem volatilen Assets sind bei riskanteren Marktphasen beliebt, da sie große Gewinne versprechen.

Risk-Off-Märkte:

  • Staatsanleihen: Vor allem Anleihen von wirtschaftlich starken Nationen wie den USA oder Deutschland gelten als sicherer Hafen.
  • Gold: Das Edelmetall wird traditionell als Absicherung gegen unsichere Märkte betrachtet.
  • Währungen wie der USD und CHF: In unsicheren Zeiten fließt das Kapital häufig in "sichere" Währungen.

Warum ist die Risk-On, Risk-Off-Strategie wichtig für Trader?

Die Fähigkeit, zwischen Risk-On- und Risk-Off-Phasen zu unterscheiden, ist entscheidend, um die richtigen Marktentscheidungen zu treffen.

In einem Risk-On-Szenario können spekulative Assets schnell an Wert gewinnen, während sie in Risk-Off-Phasen erhebliche Verluste erleiden können.

Nahaufnahme eines Buches, auf welchem "Volume-Trader Das Workbook zur Ausbildung" geschrieben steht. Daneben das Logo in Plastik

Trader, die die Marktstimmung richtig einschätzen, können rechtzeitig ihre Positionen anpassen.

Zum Beispiel: Wenn es Hinweise darauf gibt, dass sich der Markt in eine Risk-Off-Phase bewegt, kann es sinnvoll sein, Short-Positionen in risikoreichen Assets aufzubauen oder Long-Positionen in sicheren Anlagen wie Staatsanleihen oder Gold zu eröffnen.

Indikatoren, die Risk-On und Risk-Off signalisieren

Um erfolgreich mit einer Risk-On, Risk-Off-Strategie zu traden, ist es wichtig, die richtigen Signale zu erkennen.

Es sind 7 Männer zu sehen, die sich alle einen Monitor ansehen. Im Vordergrund zwei Monitore auf denen man schemenhaft Zahlen erkennen kann.

Hier sind einige Indikatoren, die Trader im Auge behalten sollten:

  1. Volatilitätsindex (VIX): Der VIX, auch "Angstbarometer" genannt, misst die erwartete Volatilität des S&P 500. Ein steigender VIX deutet auf eine Risk-Off-Phase hin, während ein fallender VIX auf eine Risk-On-Stimmung hindeutet.

  2. Renditen von Staatsanleihen: Niedrigere Anleiherenditen deuten darauf hin, dass Anleger verstärkt in sichere Anlagen investieren – ein klassisches Zeichen für Risk-Off.

  3. Aktienindizes: Starke Kursgewinne in Indizes wie dem S&P 500 oder dem Nasdaq sprechen oft für eine Risk-On-Phase, während fallende Aktienkurse meist auf eine Risk-Off-Stimmung hindeuten.

  4. Währungsbewegungen: In Risk-Off-Zeiten steigt oft der US-Dollar und der Schweizer Franken, während riskantere Währungen wie der australische Dollar oder der kanadische Dollar an Wert verlieren.

Trading-Strategien für Risk-On und Risk-Off

Für Trader gibt es verschiedene Ansätze, um auf die Marktstimmungen zu reagieren. Hier sind einige bewährte Strategien:

1. Risk-On-Strategie: Zyklische Aktien traden

In einer Risk-On-Phase sind zyklische Aktien besonders attraktiv. Unternehmen in den Bereichen Technologie, Konsumgüter und Rohstoffe profitieren oft am meisten.

Es ist der Kopf eines Mannes zu sehen, umgeben von einer Großzahl an Monitoren. Auf jedem Monitor kann man Tradingverläufe und Kurse erkennen

Trader können sich auf Aktien oder ETFs konzentrieren, die von wirtschaftlichem Wachstum profitieren.

  • Beispiel: Der Nasdaq 100 ist ein beliebter Index in Risk-On-Phasen, da er viele wachstumsstarke Technologieunternehmen enthält.

2. Risk-Off-Strategie: Safe-Haven-Assets kaufen

Wenn der Markt in eine Risk-Off-Phase übergeht, können sichere Anlagen wie Gold, Anleihen und der US-Dollar an Attraktivität gewinnen. In diesen Phasen können Trader auf den Kauf von Staatsanleihen, Gold-ETFs oder den US-Dollar setzen.

  • Beispiel: Der iShares 20+ Year Treasury Bond ETF (TLT) ist ein beliebtes Instrument, um von steigenden Anleihepreisen in unsicheren Zeiten zu profitieren.

3. Hedging-Strategien: Absicherung durch Short-Positionen

Eine weitere Möglichkeit, von Risk-Off-Märkten zu profitieren, ist das Hedging von Portfolios durch Short-Positionen in riskanteren Märkten.

Bildschirm im Fokus beim Trading

So können Verluste in einem stark fallenden Aktienmarkt kompensiert werden.

  • Beispiel: Der S&P 500 Inverse ETF (SH) ermöglicht es Tradern, von fallenden Märkten zu profitieren, ohne direkt einzelne Aktien leerverkaufen zu müssen.

Risiko-Management in Risk-On, Risk-Off-Phasen

Die Marktstimmungen können sich schnell ändern, und ein plötzliches Umschlagen von Risk-On zu Risk-Off kann zu erheblichen Verlusten führen.

Es ist ein Raum mit verschiedenen Personen zu sehen, welche alle gemeinsam traden

Deshalb ist ein robustes Risikomanagement essenziell:

  1. Stopp-Loss-Orders: Setze enge Stopps, um Verluste zu minimieren, wenn sich der Markt gegen deine Position bewegt.
  2. Diversifikation: Streue dein Kapital in verschiedene Asset-Klassen, um das Risiko zu reduzieren.
  3. Positionsgröße: Passe deine Positionsgröße dem aktuellen Marktumfeld an – in Risk-Off-Phasen solltest du tendenziell defensiver agieren.

Fazit: Risk-On, Risk-Off als Schlüssel zum Markterfolg

Das Verständnis der Risk-On und Risk-Off-Dynamiken kann für Trader den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.

Marcus unterrichtet am Tradingfloor

Indem du Marktstimmungen beobachtest und dich rechtzeitig an die Gegebenheiten anpasst, kannst du deine Handelsstrategien optimieren und Risiken besser managen.

Vor allem für erfahrene Trader bietet diese Methode ein zusätzliches Werkzeug, um ihre Trading-Performance nachhaltig zu verbessern.

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