Was ist der Stop-Run im Trading?

Der Stop-Run ist ein häufiges Phänomen im Trading und kann sowohl für erfahrene Trader als auch für Neulinge großen Einfluss auf die Handelsentscheidungen haben. Doch was genau ist der Stop-Run und wie kann er sich auf das Trading auswirken?

Der Begriff Stop-Run lässt sich mit "Stopp-Loss-Jagd" übersetzen und beschreibt ein Ereignis, bei dem große Marktteilnehmer gezielt versuchen, die Stopp-Loss-Orders anderer Trader auszulösen. Dies geschieht meist durch das gezielte Manipulieren des Marktes, um bestimmte Preisniveaus zu erreichen, an denen viele Stop-Orders platziert sind.

Die Auswirkungen eines Stop-Runs können sowohl positiv als auch negativ sein. Auf der einen Seite kann es dazu führen, dass Trader ihre Stop-Orders ausgelöst sehen und somit ihre Positionen schließen müssen. Dies kann zu einem schnellen und unerwarteten Verlust führen, vor allem wenn die Position zu groß gewählt wurde.

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Auf der anderen Seite kann ein Stop-Run auch zu einem gewollten Anstieg des Kurses führen, wenn die großen Marktteilnehmer Kauforders platziert haben, um ihre eigenen Short-Positionen zu schließen und somit den Kurs nach oben treiben.

Ein bekanntes Beispiel für einen Stop-Run ereignete sich im Jahr 1992, als George Soros den Britischen Pfund spekulierte. Indem er gezielt den Markt manipulierte, löste er eine Flut an Stop-Orders aus und sorgte so für einen dramatischen Absturz des Pfundkurses.

Dieser Vorfall ging als "Schwarzer Mittwoch" in die Geschichte ein und brachte Soros einen Milliardengewinn ein.Peter unterrichtet am Tradingfloor

Doch nicht nur große Marktteilnehmer können den Stop-Run für sich nutzen, auch kleine Trader können davon betroffen sein. Beispielsweise können Nachrichten oder Gerüchte über eine bestimmte Aktie zu einem plötzlichen Anstieg oder Absturz führen, der durch das Auslösen von Stop-Orders verstärkt wird.

Viele Trader setzen daher auf verschiedene Strategien, um sich vor dem Einfluss eines Stop-Runs zu schützen. Eine Möglichkeit ist es, die Größe der Positionen zu begrenzen und eine gute Risikomanagement-Strategie zu verfolgen. Auch das Setzen von Stopp-Loss-Orders über wichtigen Unterstützungs- oder Widerstandsniveaus kann dazu beitragen, Verluste durch einen Stop-Run zu minimieren.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass der Stop-Run nicht immer bewusst von großen Marktteilnehmern ausgelöst wird. Oftmals kann auch eine Kombination aus verschiedenen Faktoren wie technischen Niveaus, Nachrichten oder einfachem Marktdruck den Kurs in eine bestimmte Richtung bewegen und somit die Stopp-Loss-Orders auslösen.

In jedem Fall ist es wichtig, als Trader den Stop-Run im Hinterkopf zu behalten und sich nicht ausschließlich auf die Platzierung von Stopp-Loss-Orders zu verlassen. Eine umfassende Analyse des Marktes und das Bewusstsein für mögliche Einflussfaktoren können dabei helfen, unerwartete Verluste zu vermeiden.

Wie funktioniert der Stop-Run im Trading?

Beim Trading geht es darum, Kursbewegungen an den Finanzmärkten zu analysieren und darauf basierend Kauf- oder Verkaufsentscheidungen zu treffen. Eine Handelsstrategie, die hier oft zum Einsatz kommt, ist der Stop-Run.

Dabei handelt es sich um einen gezielt erzeugten Kursanstieg oder -abfall, der dazu genutzt wird, um Gewinne zu erzielen oder Positionen günstig einzugehen. Aber wie funktioniert der Stop-Run genau?

Der Stop-Run setzt voraus, dass Händler Stop-Loss-Orders platziert haben. Diese Orders werden genutzt, um Verluste zu begrenzen, indem sie automatisch eine Position schließen, sobald der Kurs einen bestimmten Wert erreicht.

Wird dieser Stop ausgelöst, folgt in der Regel eine größere Kursbewegung, da viele Händler ihre Positionen schließen und somit den Kurs in die entsprechende Richtung bewegen.

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Genau hier setzt der Stop-Run an. Erfahrene Händler erkennen, dass der Markt überkauft oder überverkauft ist, und nutzen dies aus, indem sie eine größere Anzahl von Aufträgen in die entgegengesetzte Richtung platzieren.

Dadurch wird der Kurs noch weiter in die gewünschte Richtung gedrückt und der Stop der anderen Händler wird ausgelöst. Dies erzeugt eine Kettenreaktion, die zu einem größeren Kursanstieg oder -abfall führt.

Für Händler kann der Einsatz des Stop-Runs sehr lukrativ sein, da sie in kurzer Zeit große Gewinne erzielen können. Allerdings birgt diese Strategie auch Risiken, da sich der Markt schnell wieder umkehren kann und somit die getroffene Kauf- oder Verkaufsentscheidung falsch sein könnte.

Zudem kann der Stop-Run auch von anderen Händlern erkannt und ausgenutzt werden, was zu schnellen Kursveränderungen führen kann.

Um den Stop-Run erfolgreich anzuwenden, ist es wichtig, den Markt und dessen Verhalten genau zu beobachten. Erfahrene Händler nutzen hierfür oft technische Indikatoren wie beispielsweise den RSI oder den MACD, um überkauft oder überverkauft Marktbewegungen frühzeitig erkennen zu können.

Zudem ist es ratsam, die Positionen mit einem sogenannten Trailing-Stop abzusichern, um mögliche Verluste zu begrenzen.

Welche Strategien gibt es beim Stop-Run im Trading?

1. Verwendung von mentalen Stopps

Eine der effektivsten Strategien, um sich vor Stop-Runs zu schützen, ist die Verwendung von mentalen Stopps anstelle von physischen Stop-Loss-Orders. Bei einer mentalen Stop-Loss wird der Betrag, den der Trader bereit ist zu verlieren, vor dem Trade festgelegt, jedoch nicht als Order im Markt platziert.

Stattdessen behält der Trader den Stop-Betrag im Hinterkopf und handelt entsprechend, falls der Markt in diese Richtung geht. Durch die Verwendung von mentalen Stopps können Trader vermeiden, dass ihre Stop-Orders von großen Spielern im Markt manipuliert werden.

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2. Verwendung von verschiedenen Zeitrahmen

Eine andere Strategie, um sich vor Stop-Runs zu schützen, ist die Verwendung von verschiedenen Zeitrahmen für die Analyse. Trader sollten nicht nur den Zeitrahmen betrachten, auf dem sie handeln, sondern auch längere Zeiträume wie Tages- oder Wochen-Charts.

Auf diese Weise können sie mögliche Unterstützungs- und Widerstandszonen identifizieren, die den Kursverlauf beeinflussen können. Dadurch können sie ihre Stop-Loss-Orders auf einem geeigneten Niveau platzieren, um sich vor plötzlichen Kursbewegungen zu schützen.

3. Positionierung von Stop-Loss-Orders außerhalb von offensichtlichen Bereichen

Oft platzieren Trader ihre Stop-Loss-Orders direkt auf psychologischen Marken wie runden Zahlen oder auf vorherigen Hochs oder Tiefs. Diese Bereiche sind jedoch offensichtlich und können von großen Playern im Markt ausgenutzt werden. Eine bessere Strategie ist es, die Stop-Loss-Orders außerhalb dieser offensichtlichen Bereiche zu platzieren, um sich vor möglichen Stop-Runs zu schützen.

4. Verwendung von Trailing Stop-Loss-Orders

Eine weitere Strategie, um sich vor Stop-Runs zu schützen, ist die Verwendung von Trailing Stop-Loss-Orders. Bei dieser Methode wird der Stop-Betrag nachgezogen, wenn der Kurs in die gewünschte Richtung läuft.

Dadurch können Trader ihre Gewinne schützen, falls der Markt sich gegen sie wendet. Allerdings ist es wichtig, den Trailing-Abstand angemessen zu wählen, um unnötige Stop-Outs zu vermeiden.

5. Vermeiden von Handel während marktweiten Nachrichten oder Ereignissen

Ein weiterer Grund für plötzliche Kursbewegungen, die zu Stop-Runs führen können, sind marktweite Nachrichten oder Ereignisse. In solchen Fällen kann der Markt sehr volatil sein und Stop-Loss-Orders auslösen.

Um sich vor diesen Situationen zu schützen, ist es ratsam, während dieser Zeiten nicht zu handeln oder zumindest Stop-Loss-Orders anzupassen, um größere Verluste zu vermeiden.

Tipps zum Umgang mit dem Stop-Run im Trading

Eines der größten Ärgernisse im Trading ist der sogenannte Stop-Run. Dabei handelt es sich um einen plötzlichen Kursanstieg oder -abfall, der auf den ersten Blick irrational erscheint und oft dazu führt, dass der Stop-Loss eines Traders aktiviert wird.

Für viele Trader kann dies frustrierend und kostenintensiv sein. Daher ist es wichtig, sich mit dem Phänomen des Stop-Runs auseinanderzusetzen und einige Tipps zu beachten, um besser darauf reagieren zu können.

1. Verständnis für Marktdynamiken entwickeln

Einer der wichtigsten Schritte im Umgang mit dem Stop-Run im Trading ist das Verständnis für die Dynamiken des Marktes. Oftmals sind diese Kursbewegungen auf Nachrichten oder Ereignisse zurückzuführen, die das Marktgeschehen beeinflussen.

Es ist daher ratsam, sich über aktuelle Entwicklungen und Ereignisse zu informieren und diese in die Trading-Strategie mit einzubeziehen. Auch das Studieren von Charts und Indikatoren kann helfen, Trends und mögliche Kursbewegungen besser einschätzen zu können.

2. Diversifikation als Absicherung

Eine altbekannte und dennoch wirksame Methode der Risikominimierung ist die Diversifikation. Anstatt nur auf eine bestimmte Position zu setzen, sollten Trader ihr Kapital auf verschiedene Märkte und Instrumente verteilen. So können Verluste durch einen Stop-Run auf einer Position durch Gewinne auf anderen Positionen ausgeglichen werden.

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3. Strategischer Einsatz von Stop-Loss-Orders

Eine weitere Möglichkeit, sich vor unerwarteten Kursbewegungen zu schützen, ist der strategische Einsatz von Stop-Loss-Orders. Diese sollten nicht willkürlich platziert werden, sondern basierend auf einer soliden Strategie und der Analyse von Charts und Daten.

Auch ein Trailing-Stop kann sinnvoll sein, um Verluste zu begrenzen, aber gleichzeitig auch Gewinne laufen zu lassen.

4. Flexible Anpassung der Strategie

Wie in jeder anderen Art des Handelns auch, ist es wichtig, flexibel auf Veränderungen im Markt zu reagieren. Wenn sich die Marktlage ändert oder ein Stop-Run droht, sollte die Trading-Strategie angepasst werden. Das bedeutet auch, im Zweifel auch einmal aus einer Position auszusteigen, um Verluste zu begrenzen.

5. Emotionen kontrollieren

Der innere Schweinehund kann im Trading oft zu einem Hindernis werden. Besonders bei einem Stop-Run können Emotionen wie Angst, Gier oder Frustration eine Rolle spielen und dazu führen, dass Trader unüberlegte Entscheidungen treffen.

Daher ist es wichtig, die eigenen Emotionen zu kontrollieren und sich strikt an die Trading-Strategie zu halten.

Kann der Stop-Run im Trading vermieden werden?

 Die kurze Antwort lautet: Nein, er kann nicht komplett vermieden werden. Denn letztendlich haben wir als Trader nur begrenzten Einfluss auf den Markt und können nicht vorhersagen, wann und warum solche Kursbewegungen auftreten.

Was wir jedoch tun können, ist unser Risikomanagement anpassen und uns selbst vorbereiten, um mögliche Stop-Runs zu minimieren.

Eine Möglichkeit ist es, die Größe der Stopp-Orders anzupassen. Eine zu enge Stopp-Marke kann dazu führen, dass man unnötig aus dem Trade ausgestoppt wird. Hier gilt es abwägen, welches Risiko man eingehen möchte und welche Größe der Stopp-Order sinnvoll ist.

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Des Weiteren ist es wichtig, sich über die Marktstruktur und mögliche Unterstützungs- und Widerstandsbereiche im Klaren zu sein. Durch eine technische Analyse und das Vorausplanen von möglichen Szenarien kann man sich besser auf mögliche Kursbewegungen vorbereiten und entsprechend handeln.

Auch die Wahl des richtigen Handelsinstruments kann helfen, Stop-Runs zu minimieren. So sind z.B. im Devisenhandel aufgrund des hohen Handelsvolumens Stop-Runs seltener als z.B. im Aktienhandel, wo einzelne große Orders den Markt stärker beeinflussen können.

Welche Risiken birgt der Stop-Run im Trading?

Das größte Risiko des Stop-Runs besteht darin, dass er für unerfahrene Trader schwer vorherzusehen ist und somit zu hohen Verlusten führen kann.

Denn wenn plötzlich eine starke Bewegung nach unten oder oben stattfindet, kann es schwierig sein, schnell genug zu reagieren und die eigene Position zu schließen. So können hohe Verluste entstehen, die möglicherweise nicht eingeplant waren.

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass der Stop-Run auch aufgrund von unerwarteten Ereignissen oder Marktnachrichten entstehen kann. In diesen Fällen sind die Auslöser nicht unbedingt bewusst von institutionellen Investoren herbeigeführt, sondern entstehen durch natürliche Marktbewegungen.

Diese können jedoch ebenfalls zu schnellen und unkontrollierten Kursbewegungen führen, die den Markt verändern und somit auch die geplante Strategie der Trader beeinflussen können.

Um sich vor den Risiken des Stop-Runs zu schützen, ist es ratsam, als Trader immer ein Auge auf den Markt zu haben und Risikomanagement-Strategien zu nutzen. Dazu gehört unter anderem eine sorgfältig ausgewählte Platzierung der Stop-Loss-Orders und das Beobachten von wichtigen Marktnachrichten. 

Fazit: Ist der Stop-Run im Trading sinnvoll oder riskant?

Die Vorteile dieser Strategie liegen auf der Hand. Der Trader ist abgesichert und minimiert seine Verluste, falls der Kurs in die falsche Richtung läuft.

Gleichzeitig kann er aber auch von Kursbewegungen profitieren, ohne ständig vor dem Bildschirm sitzen und den Markt genau beobachten zu müssen. Der Stop-Run erscheint also auf den ersten Blick als eine sinnvolle und effektive Strategie.

Doch wie bei jeder Trading-Strategie gibt es auch hier Risiken. Eine der größten Gefahren beim Stop-Run ist, dass es sich um eine emotionale Entscheidung handelt. Viele Trader neigen dazu, den Stop-Loss zu eng zu setzen, um ihre Verluste zu minimieren.

Verkabelung eines Netzwerks

Dadurch besteht jedoch die Gefahr, dass der Kurs aufgrund von natürlichen Kursschwankungen den Stop-Loss erreicht und der Trader ausgestoppt wird, obwohl der Kurs sich kurz danach wieder in die gewünschte Richtung bewegt. Diese emotionalen Entscheidungen können zu unnötigen Verlusten führen und somit den Erfolg des Tradings beeinträchtigen.

Ein weiterer Nachteil des Stop-Runs ist, dass er nur in volatilen Märkten funktioniert. In ruhigen Märkten, in denen die Kurse kaum Schwankungen aufweisen, kann der Stop-Run zu falschen Entscheidungen führen und somit unzureichende Ergebnisse liefern. Auch hier ist wieder das Risiko von unnötigen Verlusten gegeben.

Es ist also wichtig, den Stop-Run mit Bedacht einzusetzen und nicht blind darauf zu vertrauen. Eine mögliche Lösung wäre, den Stop-Loss auf Basis von technischen Indikatoren oder Unterstützungs- und Widerstandszonen zu setzen, anstatt rein auf emotionale Entscheidungen zu vertrauen. Auch die Anpassung des Stop-Loss-Niveaus beim Erreichen bestimmter Kursziele kann sinnvoll sein, um den Gewinn zu sichern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Stop-Run im Trading sowohl sinnvoll als auch riskant sein kann. Es ist eine effektive Möglichkeit, um Verluste zu begrenzen und Gewinne zu maximieren, jedoch sollte er nicht blind angewendet werden.

Emotionale Entscheidungen und unvorhersehbare Marktbedingungen können zu Verlusten führen. Die richtige Anwendung des Stop-Runs erfordert also Aufmerksamkeit, Wissen und eine gute Strategie. 

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