Einführung: Die Macht der technischen Indikatoren 🔮

In der heutigen digitalisierten Welt sind technische Indikatoren aus der Finanzbranche nicht mehr wegzudenken.

Sie dienen als wichtige Werkzeuge für die Analyse von Börsenkursen und helfen Anlegern dabei, Entscheidungen für ihr Portfolio zu treffen.

Doch was sind technische Indikatoren überhaupt und welche Macht haben sie in der Finanzwelt?

Technische Indikatoren sind statistische Daten, die aus der Kurshistorie eines Wertpapiers berechnet werden.

Sie geben Aufschluss über die Stärke eines Trends, die Volatilität oder das Verhältnis von Angebot und Nachfrage.

Einer der bekanntesten Indikatoren ist der gleitende Durchschnitt, der den Kursverlauf eines Wertpapiers durchschnittlich über einen bestimmten Zeitraum glättet.

Doch auch Indikatoren wie der Relative Strength Index (RSI), der Stochastik-Oszillator oder das MACD-Verfahren werden häufig von Anlegern genutzt.

Die Macht der technischen Indikatoren liegt vor allem darin, dass sie auf vergangenen Daten beruhen und dadurch mögliche zukünftige Kursbewegungen vorhersagen können.

Dadurch dienen sie als wichtige Entscheidungshilfe für Anleger, die auf der Suche nach geeigneten Einstiegs- und Ausstiegspunkten sind.

Sie können dabei sowohl für kurzfristige als auch langfristige Anlagestrategien genutzt werden.

Ein weiterer Vorteil der technischen Indikatoren ist ihre Objektivität.

Anders als bei fundamentalen Analysemethoden, bei denen unter anderem die Unternehmenszahlen und wirtschaftliche Entwicklungen berücksichtigt werden, basieren technische Indikatoren rein auf dem reinen Zahlenmaterial.

Dadurch sind sie weniger von persönlichen Meinungen oder Emotionen beeinflusst und können eine objektive Einschätzung der Lage aufzeigen.

 

Dennoch sollte man beachten, dass technische Indikatoren keine absolute Sicherheit bieten und auch falsche Signale senden können.

Sie dienen lediglich als Hilfsmittel und sollten niemals als alleinige Entscheidungsgrundlage für Investitionen genutzt werden.

Eine Kombination aus verschiedenen Analysemethoden, sowohl technischer als auch fundamentaler Art, kann eine sinnvolle Strategie sein.

Moving Average Convergence Divergence (MACD) 📈

Was ist der MACD?

Was genau ist der MACD und wofür wird er verwendet?

Der MACD ist ein Trendfolgeindikator, der 1979 von Gerald Appel entwickelt wurde.

Er basiert auf gleitenden Durchschnitten und zeigt anhand von Divergenzen und Konvergenzen von zwei gleitenden Durchschnitten die Stärke und Richtung eines Trends an.

Der MACD besteht aus drei Hauptkomponenten: der MACD-Linie, der Signallinie und dem Histogramm.

Die MACD-Linie wird berechnet, indem man den 26-Perioden- exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA) von dem 12-Perioden-EMA subtrahiert.

Die Signallinie ist der 9-Perioden-EMA der MACD-Linie. Das Histogramm zeigt die Differenz zwischen dem MACD und der Signallinie an.

Der Hauptzweck des MACD ist es, Kauf- und Verkaufssignale zu generieren.

Close-Up Tradingchart in Orange

Wenn die MACD-Linie die Signallinie von unten nach oben kreuzt, wird ein Kaufsignal generiert, während ein Verkaufsignal entsteht, wenn die MACD-Linie die Signallinie von oben nach unten schneidet.

Eine der Stärken des MACD ist, dass er sowohl schnell auf kurzfristige Trendänderungen reagiert als auch langfristige Trends erkennen kann.

Zudem kann er auch in Kombination mit anderen Indikatoren verwendet werden, um bessere Handelsentscheidungen zu treffen.

Natürlich gibt es auch einige Nachteile des MACD, wie beispielsweise die Tatsache, dass er aufgrund seiner Berechnungsweise dazu neigt, kurzfristige Ausschläge zu generieren, die sich als falsche Signale erweisen können.

Zusätzlich kann der MACD bei sich schnell ändernden Marktbedingungen auch zu spät reagieren.

Nichtsdestotrotz ist der MACD ein beliebter Indikator unter Händlerinnen und Händlern aufgrund seiner Einfachheit und Effektivität.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass kein Indikator auf sich allein gestellt zu 100% genaue Handelssignale liefern kann.

Wie interpretierst du den MACD?

Die Interpretation des MACD ist relativ einfach.

Wenn die MACD-Linie über der Signallinie liegt, wird der Markt als bullish (aufwärtsgerichtet) betrachtet, während eine MACD-Linie unterhalb der Signallinie einen bearish (abwärtsgerichteten) Markt signalisiert.

Auch die Kreuzung von MACD- und Signallinie kann Hinweise auf potenzielle Trendwechsel geben.

Eine Kreuzung oberhalb der Nulllinie deutet auf eine bullishe Marktstimmung hin, während eine Kreuzung unterhalb der Nulllinie eine bearishe Marktstimmung suggeriert.

Der MACD kann auch als Kurvenanzeiger genutzt werden.

Wenn die MACD-Kurve steigt, bedeutet dies eine Zunahme des Momentum und eine Beschleunigung des Aufwärtstrends.

Umgekehrt deutet ein fallender MACD auf eine Abnahme des Momentum und mögliche Schwäche im Markt hin.

Im Fokus liegt der Flur eines Büros. Am Ende des Flurs kann man Stühle in einem Raum erkennen

Eine weitere Möglichkeit der Interpretation des MACD ist die Divergenz-Analyse.

Wenn die MACD-Linie und der Preis des Basiswerts in unterschiedliche Richtungen zeigen, spricht man von einer Divergenz.

Diese kann auf eine potenzielle Trendwende hindeuten und sollte daher genau beobachtet werden.

Zusammenfassend ist der MACD ein vielseitiger Indikator, der dem Trader viele nützliche Informationen über den Markt liefern kann.

Ob als Trendindikator, Kurvenanzeiger oder zur Analyse von Divergenzen – der MACD sollte bei keiner technischen Analyse fehlen.

Natürlich sollte er jedoch nicht als alleiniges Entscheidungskriterium genutzt werden, sondern immer in Kombination mit anderen Analysetools.

MACD-Strategien für dein Trading

Es gibt viele verschiedene Strategien, die auf dem MACD basieren. Hier sind drei grundlegende Strategien, die bei vielen Tradern beliebt sind:

1. MACD-Überkreuzungen

Dies ist die einfachste MACD-Strategie.

Wie bereits erwähnt, kann eine Kreuzung der MACD-Linie über die Signallinie als Kaufsignal und eine Kreuzung der MACD-Linie unter die Signallinie als Verkaufssignal betrachtet werden.

Trader können somit Trades eingehen, wenn der Markt einen Aufwärtstrend fortsetzt und die MACD-Linie über die Signallinie kreuzt, oder wenn der Markt sich in einem Abwärtstrend befindet und die MACD-Linie unter die Signallinie kreuzt.

2. Divergenzhandel

Bei dieser Strategie sucht der Trader nach Divergenzen zwischen dem Kurs und dem MACD-Indikator.

Eine bullish Divergenz entsteht, wenn der Kurs neue Tiefs erreicht, während der MACD höhere Tiefs bildet.

Eine bearish Divergenz entsteht, wenn der Kurs neue Hochs erreicht, während der MACD niedrigere Hochs bildet.

Beide Szenarien deuten auf eine mögliche Trendumkehr hin und können als Handelssignale verwendet werden.

Bildschirm im Fokus beim Trading

3. MACD-Histogramm und Nulllinie

Die Verwendung des MACD-Histogramms und der Nulllinie ist eine weitere Möglichkeit, den MACD als Filter zu nutzen.

Trader können auf Signale achten, die sowohl das Histogramm als auch die Nulllinie überschreiten oder unterqueren, um potenzielle Kauf- oder Verkaufssignale zu erkennen.

Relative Strength Index (RSI) 💪

RSI verstehen und nutzen

Der RSI ist ein Momentum-Indikator, der die Stärke und Schwäche eines Wertpapiers misst.

Er wurde in den 1970er Jahren von J. Welles Wilder entwickelt und basiert auf der Annahme, dass die Stärke eines Marktes eine Vorhersage für zukünftige Kursbewegungen bieten kann.

Aber wie genau funktioniert der RSI? Der Indikator bewegt sich auf einer Skala von 0 bis 100 und gibt an, ob ein Markt überkauft oder überverkauft ist.

Ein Wert über 70 deutet auf eine Überkauf-Phase hin, während ein Wert unter 30 eine Überverkauf-Phase signalisiert. Dies kann ein Hinweis auf eine mögliche Trendumkehr sein.

Um den RSI zu berechnen, wird die Anzahl der steigenden Kurse eines Wertpapiers durch die gesamte Anzahl der Kursveränderungen (also steigende und fallende Kurse) in einem bestimmten Zeitraum dividiert.

Das Ergebnis wird dann in Prozent umgerechnet und auf der Skala dargestellt.

Es ist wichtig zu beachten, dass der RSI ein nachlaufender Indikator ist und sich daher nicht für die Vorhersage von zukünftigen Marktbewegungen eignet.

Peter unterrichtet am Tradingfloor

Er kann jedoch als Bestätigung für bereits vorhandene Trends genutzt werden.

Außerdem ist es hilfreich, den RSI in Verbindung mit anderen Indikatoren und Analysemethoden zu verwenden, um ein genaueres Bild des Marktes zu erhalten.

Ein kombinierter Einsatz von zum Beispiel dem Moving Average und dem RSI kann dabei helfen, mögliche Fehlsignale zu vermeiden.

Überkaufte und überverkaufte Bereiche identifizieren

Der RSI berechnet sich aus dem Verhältnis von aufwärtsgerichteten Kursänderungen zu abwärtsgerichteten Kursänderungen.

Er macht dies anhand eines Formel, die auf den Durchschnittswerten von Kursgewinnen und Kursverlusten basiert. Die Berechnung sieht wie folgt aus:

RSI = 100 - (100 / (1+RS))

wobei RS (relative Stärke) sich aus dem Durchschnitt der aufwärtsgerichteten Kursänderungen (AvgU) und dem Durchschnitt der abwärtsgerichteten Kursänderungen (AvgD) berechnet:

RS = (AvgU / AvgD)

AvgU = Summe der aufwärtsgerichteten Kursänderungen in einem bestimmten Zeitraum / Anzahl der aufwärtsgerichteten Kursänderungen

AvgD = Summe der abwärtsgerichteten Kursänderungen in einem bestimmten Zeitraum / Anzahl der abwärtsgerichteten Kursänderungen

Wie kann der RSI verwendet werden?

Der RSI kann auf verschiedene Arten verwendet werden, aber seine Hauptfunktion besteht darin, überkaufte und überverkaufte Bereiche in einem Markt zu identifizieren.

Wenn der RSI einen Wert von über 70 erreicht, wird dies als überkauft betrachtet und kann ein Zeichen dafür sein, dass der Markt möglicherweise überbewertet ist und es zu einer Korrektur oder einem Rückgang kommen kann.

Marcus hilft Schüler an PC

Umgekehrt wird ein Wert unter 30 als überverkauft betrachtet und kann darauf hinweisen, dass der Markt möglicherweise überverkauft ist und es zu einer Erholung oder einem Anstieg kommen kann.

Der RSI kann auch verwendet werden, um Divergenzen zu identifizieren, bei denen der Kurs des Vermögenswertes und der RSI in unterschiedliche Richtungen zeigen.

Dies kann ein Signal für eine mögliche Trendumkehr oder eine Trendfortsetzung sein.

Bollinger Bänder 🎯

Die Bollinger Bänder wurden in den 1980er Jahren von dem bekannten Finanzanalyst John Bollinger entwickelt und sind eine Kombination aus einem gleitenden Durchschnitt und einer Volatilitätsgrenze.

Sie dienen dazu, den aktuellen Kursverlauf eines Finanzinstruments aufzuzeigen und mögliche Wendepunkte sowie die Stärke des Trends zu erkennen.

Wie funktionieren Bollinger Bänder nun genau?

Sie bestehen aus drei Linien - dem Mittelwert, der oberen und der unteren Bandlinie.

Der Mittelwert wird aus einem gleitenden Durchschnitt der Kurse berechnet und dient als zentrale Linie.

Die oberen und unteren Bandlinien werden durch die Standardabweichungen des Mittelwertes definiert.

Dabei ist es üblich, dass die Standardabweichungen bei zwei liegen, was bedeutet, dass etwa 95% der Kurse innerhalb der Bandgrenzen liegen sollten.

Was genau bedeuten nun die Bänder in der Praxis?

Wenn der Kurs des Finanzinstruments an der oberen Bandlinie ankommt, kann dies ein Hinweis auf eine mögliche Überhitzung sein und somit ein Signal, um Gewinne mitzunehmen oder eine Short-Position zu eröffnen.

Tradingfloor Braunschweig Blick auf die PCs

Wenn der Kurs hingegen die untere Bandlinie erreicht, deutet dies auf eine mögliche Überverkauft-Situation hin und somit auf eine bevorstehende Erholung oder eine Kaufmöglichkeit.

Aber Vorsicht - die Bollinger Bänder sind kein Allheilmittel!

Sie sollten immer in Kombination mit anderen Indikatoren und Analysetools verwendet werden, um möglichst präzise Ergebnisse zu erzielen.

Auch ist es wichtig, die Marktbedingungen und das jeweilige Finanzinstrument zu berücksichtigen, da sich die Bänder je nach Volatilität des Marktes verändern können.

Fibonacci-Retracements 🌀

Der Begriff Fibonacci-Retracements leitet sich von dem italienischen Mathematiker Leonardo Fibonacci ab, der im 13. Jahrhundert bekannt wurde und als einer der bedeutendsten Mathematiker seiner Zeit gilt.

Er entdeckte ein mathematisches Verhältnis, das auch als "goldener Schnitt" bekannt ist und in vielen natürlichen Phänomenen vorkommt.

Diese Entdeckung bildet das Grundkonzept für die Fibonacci-Zahlenfolge, die folgendermaßen aufgebaut ist: 0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34 usw.

Dabei ergibt sich jede Zahl aus der Summe der beiden vorhergehenden Zahlen.

Klingt kompliziert?

Keine Sorge, für uns Trader sind nur die wichtigsten Fibonacci-Zahlen relevant, nämlich 38,2%, 50% und 61,8%.

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Das Konzept hinter Fibonacci

Die Idee hinter dem Fibonacci-Retracement ist, dass Kurse oft bestimmte Korrekturwerte aufweisen, bevor sie ihren Trend fortsetzen.

Diese Korrekturwerte werden als Retracement-Levels bezeichnet und liegen bei 23,6%, 38,2%, 50%, 61,8% und 78,6%.

Diese Zahlen basieren auf der Annahme, dass sich Kursbewegungen demnach immer um einen bestimmten Prozentsatz zurückziehen, bevor sie sich wieder in die ursprüngliche Richtung bewegen.

Anhand eines Beispiels lässt sich das Prinzip besser verstehen: Angenommen, eine Aktie befindet sich im Aufwärtstrend und steigt von 100€ auf 150€.

Nun tritt eine Korrektur ein und der Kurs fällt auf 120€. An dieser Stelle könnten Anlegerinnen und Anleger davon ausgehen, dass sich der Aufwärtstrend fortsetzt und die Aktie wieder auf 150€ steigt.

Tradingfloor Braunschweig Schüler tradet an PC

Das Fibonacci-Retracement würde nun aufzeigen, dass der Kurs bei 23,6% (145€) oder 38,2% (141€) sein Retracement-Levels erreichen könnte, bevor er seine Aufwärtsbewegung fortsetzt.

Das Fibonacci-Retracement wird auch häufig in Kombination mit anderen Analysetechniken wie beispielsweise Trendlinien oder gleitenden Durchschnitten verwendet, um potenzielle Widerstands- oder Unterstützungszonen zu identifizieren.

Wichtige Fibonacci-Levels im Trading

Die 38,2% und 61,8% Fib-Levels sind besonders relevant, da sie als die stärksten Unterstützungs- und Widerstandsniveaus gelten und oft von großen Akteuren am Markt beobachtet werden.

Ein weiterer wichtiger Wert ist das 50% Fib-Level, das keine Fibonacci-Zahl ist, aber aufgrund seiner Position in der Mitte der Bewegung ebenfalls als wichtiger Bereich angesehen wird.

Wie können wir nun als Trader diese Fibonacci-Retracements anwenden?

Der erste Schritt ist, ein bestimmtes Hoch und Tief auf dem Chart auszuwählen, an dem wir die Bewegung messen wollen.

Anschließend platzieren wir die Fibonacci-Retracements auf diese Bewegung und erhalten die wichtigsten Levels, die wir beobachten sollten.

Eine gängige Strategie ist es, bei einem Pullback an einem der Fib-Levels Long- oder Short-Positionen zu eröffnen und dabei das Risiko-Management nicht zu vernachlässigen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Fibonacci-Retracements zwar ein nützliches Werkzeug sind, aber keine absoluten Eintrittspunkte garantieren.

Es handelt sich lediglich um mögliche Unterstützungs- und Widerstandsniveaus, die den Trader bei seiner Entscheidungsfindung unterstützen können.

Deshalb sollte man sie immer in Verbindung mit anderen Indikatoren und Strategien verwenden.

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