Trading-Grundlagen: Die wichtigsten Begriffe, die du kennen solltest
Wenn du dich zum ersten Mal mit Trading beschäftigst, kann es sich anfangs wie eine völlig neue Sprache anfühlen.
Viele Begriffe und Abkürzungen begegnen dir in der Trading-Welt, die dir möglicherweise nicht geläufig sind.
Doch keine Sorge – in diesem Artikel findest du eine Einführung in die wichtigsten Begriffe, die du kennen solltest, um dich sicherer im Trading-Umfeld zu bewegen.
1. Was ist Trading?
Bevor wir in die Details gehen, ist es hilfreich, den Begriff „Trading“ zu definieren.
Im Kern bedeutet Trading den Kauf und Verkauf von Finanzinstrumenten wie Aktien, Anleihen, Währungen oder Rohstoffen mit dem Ziel, Gewinne zu erzielen.
Anders als bei langfristigen Investitionen konzentriert sich Trading auf kürzere Zeiträume und versucht, von kurzfristigen Preisschwankungen zu profitieren.
2. Wichtige Trading-Begriffe
Order
Eine Order ist ein Auftrag zum Kauf oder Verkauf eines Finanzinstruments.
Sie ist das Herzstück des Tradings, da alle Geschäfte über Orders abgewickelt werden.
Es gibt verschiedene Arten von Orders, die Trader je nach Strategie und Marktsituation nutzen:
- Market Order: Sofortiger Kauf oder Verkauf zum aktuellen Marktpreis.
- Limit Order: Ein Kauf oder Verkauf wird nur ausgeführt, wenn der Preis ein bestimmtes Niveau erreicht.
- Stop Order: Ein Auftrag, der aktiviert wird, sobald ein bestimmter Preis erreicht wird, oft genutzt als Stop-Loss oder Take-Profit.
Spread
Der Spread ist die Differenz zwischen dem Kaufpreis (Bid) und dem Verkaufspreis (Ask) eines Finanzinstruments.
Der Spread kann von Markt zu Markt variieren und ist besonders wichtig für Trader, die auf kleinere Preisbewegungen setzen. Ein enger Spread bedeutet niedrigere Handelskosten.
Hebel (Leverage)
Leverage bedeutet, dass du mit einem geringen Eigenkapital eine größere Position handeln kannst.
Der Hebel multipliziert deine Kaufkraft, was sowohl Gewinne als auch Verluste verstärkt. Beispielsweise kannst du mit einem Hebel von 10:1 einen Handel im Wert von 10.000 € mit nur 1.000 € eigenem Kapital eingehen.
Diese Möglichkeit ist verlockend, bringt aber ein höheres Risiko mit sich.
Weitere Infos zum Hebel und wie er funktioniert, findest du in diesem Artikel auf Investopedia.
3. Grundlegende Analyse-Methoden im Trading
Technische Analyse
Die technische Analyse basiert auf der Betrachtung von Preisbewegungen und Mustern in Charts. Trader verwenden verschiedene Indikatoren, um potenzielle Kauf- oder Verkaufsgelegenheiten zu identifizieren.
Wichtige Begriffe in diesem Zusammenhang sind:
- Support und Resistance (Unterstützung und Widerstand): Preisniveaus, an denen eine Aktie oder ein anderer Vermögenswert oft gestoppt oder gedreht hat.
- Trendlinien: Linien, die einen langfristigen Aufwärts- oder Abwärtstrend darstellen.
- Candlestick-Muster: Kerzenmuster, die oft als Indikator für zukünftige Preisbewegungen genutzt werden.
Fundamentale Analyse
Die fundamentale Analyse untersucht die wirtschaftlichen und finanziellen Grundlagen eines Unternehmens oder Marktes, um dessen Wert und potenzielles Wachstum zu bestimmen. Wichtige Kennzahlen sind:
- Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): Verhältnis des Aktienkurses zum Gewinn pro Aktie, als Maß für die Bewertung einer Aktie.
- Dividendenrendite: Prozentualer Anteil, den ein Aktionär als Dividende im Verhältnis zum Aktienkurs erhält.
- Bilanzkennzahlen: Schuldenquote, Eigenkapitalrendite und andere Kennzahlen zur finanziellen Gesundheit eines Unternehmens.
4. Begriffe zu Risiken und Chancen im Trading
Volatilität
Volatilität beschreibt, wie stark und schnell sich die Preise eines Finanzinstruments bewegen. Märkte mit hoher Volatilität bieten mehr Handelsmöglichkeiten, bergen aber auch ein höheres Risiko.
Volatilität ist ein zentraler Faktor im Trading, und viele Trader bevorzugen volatile Märkte, um von schnellen Preisbewegungen zu profitieren.
Mehr über Volatilität und wie sie sich auf dein Trading auswirken kann, findest du auf Börse Stuttgart.
Drawdown
Der Drawdown beschreibt den maximalen Verlust eines Traders in einer bestimmten Zeitperiode, gemessen vom höchsten Punkt zum tiefsten Punkt.
Es handelt sich um eine wichtige Kennzahl, um das Risiko eines Trading-Systems zu beurteilen.
Stop-Loss und Take-Profit
Diese beiden Begriffe beziehen sich auf automatisierte Orders, die Verluste begrenzen oder Gewinne sichern sollen:
- Stop-Loss: Ein Auftrag, der automatisch eine Position schließt, wenn der Kurs ein bestimmtes Niveau erreicht und Verluste begrenzt.
- Take-Profit: Ein Auftrag, der automatisch eine Position schließt, wenn ein Kursziel erreicht ist, um Gewinne zu sichern.
5. Wichtige Finanzinstrumente für Trader
Es gibt zahlreiche Instrumente, mit denen du handeln kannst, jedes mit seinen eigenen Eigenschaften und Risiken:
- Aktien: Anteile an einem Unternehmen, die dir das Recht auf Gewinnbeteiligung geben.
- Anleihen: Schuldtitel, bei denen du dem Emittenten Geld leihst und dafür Zinsen erhältst.
- Währungen (Forex): Der Handel mit Währungspaaren, z. B. EUR/USD.
- Rohstoffe: Der Handel mit physischen Gütern wie Gold, Silber, Öl oder landwirtschaftlichen Erzeugnissen.
- ETFs und Indizes: Fonds, die einen Index wie den DAX oder S&P 500 abbilden, bieten eine Möglichkeit, mehrere Aktien auf einmal zu handeln.
6. Handelsstrategien und ihre Begriffe
Einige der am häufigsten verwendeten Handelsstrategien sind:
- Scalping: Eine sehr kurzfristige Strategie, bei der viele kleine Gewinne durch schnelle Trades erzielt werden sollen.
- Daytrading: Der Kauf und Verkauf innerhalb eines Handelstages, ohne dass Positionen über Nacht gehalten werden.
- Swingtrading: Eine mittelfristige Strategie, bei der Positionen über mehrere Tage gehalten werden, um von größeren Kursbewegungen zu profitieren.
- Positionstrading: Langfristige Strategie, bei der Positionen oft Wochen oder Monate gehalten werden.
7. Weitere nützliche Begriffe
Margin
Die Margin ist der Betrag, den du als Sicherheit hinterlegen musst, um eine gehebelte Position einzugehen. Die Margin dient als Puffer für mögliche Verluste und wird vom Broker als Sicherheit verlangt.
Pip
Im Forex-Markt ist ein Pip die kleinste Preisbewegung, die ein Wechselkurs machen kann. Zum Beispiel entspricht eine Bewegung von 1,1234 auf 1,1235 einem Pip.
Slippage
Slippage tritt auf, wenn ein Auftrag zu einem anderen Preis ausgeführt wird als dem, den du ursprünglich angegeben hast. Dies passiert vor allem in volatilen Märkten oder bei einer niedrigen Liquidität.
Backtesting
Backtesting beschreibt den Prozess, bei dem eine Handelsstrategie anhand historischer Daten getestet wird, um deren Erfolgschancen zu analysieren. Trader nutzen Backtesting, um zu sehen, ob eine Strategie auch in der Vergangenheit profitabel gewesen wäre.
8. Tipps für Anfänger im Trading
Um erfolgreich in die Welt des Tradings einzutauchen, ist es hilfreich, die oben genannten Begriffe gut zu kennen. Hier sind einige Tipps für Anfänger:
- Lerne die Grundlagen: Informiere dich über Begriffe, Marktmechanismen und die verschiedenen Finanzinstrumente.
- Beginne mit einem Demokonto: Nutze ein Demokonto, um erste Erfahrungen zu sammeln, ohne echtes Geld zu riskieren.
- Starte mit einem klaren Plan: Setze dir realistische Ziele und eine Strategie, bevor du in den Markt gehst.
- Analysiere deine Trades: Führe ein Trading-Tagebuch und analysiere deine Gewinne und Verluste, um besser zu werden.
- Bildung ist der Schlüssel: Nutze kostenlose Ressourcen wie TradingView oder Plattformen wie Investopedia, um dein Wissen zu vertiefen.
Fazit: Die Basis für erfolgreiches Trading
Trading ist ein faszinierendes Feld, das von dir jedoch eine gute Grundlage und kontinuierliches Lernen verlangt.
Die hier aufgeführten Begriffe sind eine solide Basis, um die Grundlagen des Tradings zu verstehen. Mit dieser Basis wirst du in der Lage sein, erste Schritte in die Welt des Tradings zu wagen und potenziell erfolgreich an den Märkten zu agieren.