Volatilitäts-Arbitrage: Chancen in unruhigen Märkten erkennen

Volatilität ist ein zentrales Element des Tradings. Sie misst die Intensität der Kursbewegungen eines Vermögenswerts über einen bestimmten Zeitraum.

Doch für erfahrene Trader ist Volatilität nicht nur ein Risiko – sie bietet auch erhebliche Chancen.

 

Eine der anspruchsvolleren Strategien, um von starken Marktschwankungen zu profitieren, ist die Volatilitäts-Arbitrage.

In diesem Artikel erfährst du, wie Volatilitäts-Arbitrage funktioniert, welche Strategien angewendet werden und worauf du achten solltest, um in turbulenten Märkten erfolgreich zu sein.


Was ist Volatilitäts-Arbitrage?

Volatilitäts-Arbitrage ist eine Trading-Strategie, die darauf abzielt, von Diskrepanzen zwischen der impliziten Volatilität (erwartete Volatilität) und der realisierten Volatilität (historische Volatilität) eines Vermögenswerts zu profitieren.

Es ist ein Mann zu sehen, der auf einen PC zeigt, auf dem man einen Kursverlauf erkennen kann

Sie wird oft mit Derivaten wie Optionen umgesetzt, da diese Instrumente direkt von Volatilitätsänderungen betroffen sind.

Ein einfaches Beispiel:

  • Wenn die implizite Volatilität einer Option höher ist als die erwartete zukünftige Volatilität, könnte ein Trader die Option verkaufen und auf eine Abnahme der Volatilität spekulieren.
  • Umgekehrt könnte ein Trader eine Option kaufen, wenn er glaubt, dass die tatsächliche Volatilität die implizite Volatilität übersteigen wird.

Die Grundlagen der Volatilitäts-Arbitrage

Die Strategie basiert auf den folgenden Kernelementen:

  1. Implizite Volatilität vs. Realisierte Volatilität

    • Implizite Volatilität: Die vom Markt erwartete zukünftige Schwankungsbreite eines Vermögenswerts, die in den Optionspreisen reflektiert ist.
    • Realisierte Volatilität: Die tatsächliche Schwankung eines Vermögenswerts, gemessen über einen bestimmten Zeitraum.

    Die Arbitrage entsteht, wenn eine Differenz zwischen diesen beiden Größen besteht.

  2. Optionen als Werkzeug
    Optionen sind das Hauptinstrument für die Umsetzung dieser Strategie, da ihr Wert stark von der Volatilität abhängt.Delta-Neutrale Strategien sind besonders beliebt, um das Marktrisiko zu minimieren.

Es sind 4 Monitore zu sehen, der Monitor in der Mitte zeigt einen Tradingchart an. Ein Mann sitzt grübelnd vor dem mittleren Monitor

  1. Statistische Modelle und Analysen
    Trader nutzen historische Daten und Modelle wie den GARCH-Modellansatz, um die zukünftige realisierte Volatilität vorherzusagen und Abweichungen von der impliziten Volatilität zu identifizieren.


Strategien der Volatilitäts-Arbitrage

Hier sind einige häufig verwendete Ansätze:

1. Long Volatility

  • Ziel: Von steigender Volatilität profitieren.
  • Umsetzung: Kauf von Call- oder Put-Optionen, oft kombiniert mit dem Verkauf des Basiswerts, um das Delta-Risiko zu neutralisieren.
  • Anwendung: In Zeiten großer Unsicherheiten, z. B. vor wichtigen Ereignissen wie Zinsentscheidungen oder Quartalszahlen.

Es ist der Kopf eines Mannes zu sehen, umgeben von einer Großzahl an Monitoren. Auf jedem Monitor kann man Tradingverläufe und Kurse erkennen

2. Short Volatility

  • Ziel: Von sinkender Volatilität profitieren.
  • Umsetzung: Verkauf von Optionen und Absicherung durch den Kauf des Basiswerts.
  • Anwendung: In ruhigen Marktphasen oder nach extremen Schwankungen, wenn eine Rückkehr zur Normalität erwartet wird.

Peter unterrichtet am Tradingfloor

3. Straddles und Strangles

  • Ziel: Volatilitätsgewinne unabhängig von der Marktrichtung.
  • Umsetzung: Gleichzeitiger Kauf oder Verkauf von Call- und Put-Optionen mit identischem Verfallsdatum, aber unterschiedlichem Strike-Preis.
  • Anwendung: Bei bevorstehenden Ereignissen, bei denen starke Bewegungen erwartet werden.

Kursverlauf Trading Dunkelorange

4. Dispersion Trading

  • Ziel: Nutzung von Volatilitätsunterschieden zwischen einem Index und seinen Bestandteilen.
  • Umsetzung: Kauf von Optionen auf Einzeltitel bei gleichzeitiger Short-Position im Index.
  • Anwendung: Bei Märkten mit unterschiedlichen Volatilitätsdynamiken.

Chancen und Vorteile der Volatilitäts-Arbitrage

  • Diversifizierte Erträge: Diese Strategie ist oft unabhängig von der Marktrichtung, was sie besonders in Seitwärtsmärkten attraktiv macht.
  • Hohe Flexibilität: Durch die Kombination verschiedener Optionen und Basiswerte können Trader gezielt auf spezifische Marktbedingungen reagieren.
  • Nutzen von Marktineffizienzen: Diskrepanzen zwischen der realisierten und der impliziten Volatilität bieten wiederkehrende Gelegenheiten.

 

Logo Volume-Trader Close-Up


Herausforderungen und Risiken

  • Präzise Volatilitätsprognosen: Die Genauigkeit der Strategie hängt stark von der Fähigkeit ab, zukünftige Volatilitätsänderungen vorherzusagen.
  • Komplexität der Modelle: Die Verwendung mathematischer Modelle erfordert fortgeschrittene Kenntnisse und Zugang zu präzisen Daten.
  • Extremes Verlustpotenzial: Besonders Short-Volatility-Strategien bergen erhebliche Risiken, wenn die Volatilität plötzlich stark ansteigt.
  • Transaktionskosten: Häufige Anpassungen der Positionen können die Rendite schmälern.

Beispiele aus der Praxis

Beispiel 1: Ereignisgetriebenes Trading

Ein Trader erkennt, dass vor der Veröffentlichung eines wichtigen Berichts (z. B. einer Fed-Zinsentscheidung) die implizite Volatilität stark ansteigt.

Kursverlauf Trading Dunkelorange

Er kauft Optionen und spekuliert darauf, dass die Volatilität nach der Veröffentlichung wieder abnimmt.

Beispiel 2: Index vs. Einzelaktien

Die implizite Volatilität des DAX-Index ist niedriger als die durchschnittliche Volatilität seiner Bestandteile.

Ein Trader verkauft Optionen auf Einzelaktien und kauft Optionen auf den DAX, um diese Differenz auszunutzen.


Wichtige Tools für die Volatilitäts-Arbitrage

  • Volatilitäts-Charts: Plattformen wie TradingView bieten Indikatoren zur Volatilitätsmessung.
  • Optionen-Analyse-Tools: Tools wie der Options Calculator von Option-Price helfen bei der Bewertung von Optionspreisen.
  • Datenfeeds: Echtzeit-Daten von Anbietern wie Bloomberg oder Reuters sind essenziell.

Fazit: Volatilitäts-Arbitrage – Eine Strategie für Profis

Volatilitäts-Arbitrage ist eine anspruchsvolle, aber lohnende Strategie für erfahrene Trader.

Sie erfordert ein tiefes Verständnis von Optionen, Volatilität und Marktmechanismen.

Wer die Risiken im Griff hat und präzise Modelle anwendet, kann in unruhigen Märkten hohe Erträge erzielen.

Jetzt bist du dran: Nutze die Möglichkeiten, die Volatilitäts-Arbitrage bietet, und beginne, von den Bewegungen der Märkte zu profitieren.

Starte mit einem Demokonto, teste verschiedene Strategien und baue dir ein solides Fundament für den Erfolg!