Was ist Overtrading?: Eine Definition

Die Definition von Overtrading ist im Grunde genommen recht einfach: Es bedeutet, dass ein Händler zu oft und zu viel handelt. Es geht also um eine übermäßige Handelsaktivität, die sich negativ auf die Performance und das Risiko-Profil eines Wertpapierportfolios auswirken kann.

Es ist eine Form von übermäßigem Aktivismus, die aus einem unbändigen Willen, Gewinne zu erzielen, entsteht.

Ein typisches Szenario ist folgendes: Ein Händler hat eine gute Strategie und erzielt damit einige Gewinne. Nun fängt er an, sich derart von seinen Erfolgen blenden zu lassen, dass er den Handel intensiviert.

Er eröffnet mehr und mehr Positionen, um noch größere Gewinne zu erzielen. Dadurch kommt es jedoch zu einem Anstieg des Risikos, da er mehr Kapital einsetzt und möglicherweise auch weniger auf seine Trading-Regeln achtet.

Ein Händler kann aber auch aus Angst vor Verlusten Overtrading betreiben. Angenommen, er macht mehrere Verlusttrades hintereinander und möchte diese unbedingt wieder ausgleichen. Dafür erhöht er die Anzahl seiner Trades, was jedoch dazu führt, dass er das Risiko noch weiter steigert.

Die Auswirkungen von Overtrading können enorm sein. Zunächst einmal kann es dazu führen, dass ein Händler seine Gewinne aufzehrt und sogar ins Minus rutscht. Je mehr man handelt, desto größer wird auch der Druck, immer erfolgreich zu sein und damit steigt das Risiko von impulsiven und unüberlegten Entscheidungen. Dadurch gerät man schnell in eine Abwärtsspirale, die zu hohen Verlusten führen kann.

Auch psychologische Faktoren spielen bei Overtrading eine große Rolle. Durch die übermäßige Handelsaktivität entsteht oft ein Gefühl von Stress, Müdigkeit und Überforderung. Die Konzentration lässt nach und Fehler können passieren. Zudem ist es auch nicht förderlich für die mentale Stärke eines Händlers, wenn er ständig mit Gewinnen und Verlusten jongliert.

Wie kann man Overtrading vermeiden? Der wichtigste Schritt ist, eine klare Strategie zu haben und sich an diese strikt zu halten. Ein Handelsjournal kann dabei helfen, das eigene Handeln zu analysieren und schwache Punkte zu erkennen.

Es ist auch wichtig, klare Ziele zu setzen und sich nicht von kurzfristigen Schwankungen des Marktes beeinflussen zu lassen. Zudem sollte man sich bewusst machen, dass es normal ist, auch mal Verluste zu machen und diese nicht durch übermäßiges Handeln ausgleichen zu wollen.

Ursachen von Overtrading: Emotionen und mangelndes Wissen

Emotionen spielen eine große Rolle beim Overtrading. Viele Menschen handeln nicht rational, sondern lassen sich von ihren Gefühlen leiten. Diese Gefühle können sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Eine positive Emotion, die häufig zu Overtrading führt, ist Gier.

Wenn ein Trader schnelle Gewinne erzielt hat, kann er sich von der Gier verleiten lassen, noch mehr zu handeln und noch größere Gewinne zu erzielen. Diese Gier führt jedoch oft zu unüberlegten und riskanten Entscheidungen, die letztendlich zu Verlusten führen.

Aber auch negative Emotionen wie Angst und Panik können zu Overtrading führen. Wenn ein Trader einen Verlust erleidet, kann er Angst davor haben, noch mehr Geld zu verlieren. Dies kann dazu führen, dass er vorschnell handelt und versucht, seinen Verlust wieder hereinzuholen.

Das Problem dabei ist, dass diese Entscheidungen nicht auf fundierten Analysen basieren, sondern auf Angst und Panik, was zu noch größeren Verlusten führen kann.

Ein weiterer häufiger Grund für Overtrading ist mangelndes Wissen. Viele Menschen, die in den Handel mit Wertpapieren einsteigen, haben nur wenig oder gar keine Kenntnisse über die Finanzmärkte. Sie handeln aus dem Bauch heraus und verlassen sich auf Gerüchte oder Tipps von Freunden oder Bekannten.

Dies kann zu impulsiven Entscheidungen führen, die oft nicht auf Fakten basieren. Zudem kann mangelndes Wissen dazu führen, dass Trader die Risiken ihrer Handlungen unterschätzen und sich somit in gefährliche Situationen begeben.

Ein weiteres Problem bei mangelndem Wissen ist, dass Trader oft nicht in der Lage sind, die Marktbedingungen richtig zu interpretieren. Sie können nicht einschätzen, ob ein Markt über- oder unterbewertet ist und treffen daher falsche Entscheidungen, die zu Verlusten führen.

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Auch das Verständnis von Finanzinstrumenten und die Fähigkeit, Charts zu lesen, sind für Trader von großer Bedeutung. Ohne dieses Wissen können sie die Entwicklungen am Markt nicht richtig einschätzen und neigen daher eher zu Overtrading.

Was kann man also tun, um dem Overtrading entgegenzuwirken? Zum einen ist es wichtig, die eigenen Emotionen zu kontrollieren und nicht impulsiv auf Gefühle zu reagieren. Es ist ratsam, sich vor dem Handel klare Ziele zu setzen und diese konsequent zu verfolgen. Eine Strategie zu entwickeln und diese konsequent umzusetzen, kann dazu beitragen, impulsives Handeln zu vermeiden.

Auch das Wissen über die Finanzmärkte und die verschiedenen Finanzinstrumente ist von großer Bedeutung. Daher ist es ratsam, sich gründlich mit dem Thema auseinanderzusetzen, bevor man in den Handel einsteigt. Dabei können Bücher, Online-Kurse oder auch ein professioneller Finanzberater helfen.

Die Wichtigkeit der Selbstkontrolle beim Trading

Selbstkontrolle kann als die Fähigkeit definiert werden, sich selbst zu regulieren und verantwortungsbewusst zu handeln. Beim Trading bedeutet das, seine Impulse, Emotionen und Verhaltensweisen unter Kontrolle zu haben.

In einer hektischen und schnelllebigen Welt, in der der Handel mit Aktien, Währungen und Co. binnen Sekunden abläuft, ist es umso wichtiger, die Selbstkontrolle nicht zu verlieren.

Doch warum ist Selbstkontrolle gerade beim Trading von essentieller Bedeutung? Einer der Hauptgründe ist, dass dieses Geschäft stark von Emotionen geprägt ist. Viele Trader werden von Gier, Angst oder Unsicherheit geleitet und treffen dadurch oft irrationalen Entscheidungen.

Bildschirm im Fokus beim Trading

Sie kaufen zu teuer, verkaufen zu früh oder halten an Verlustpositionen fest, in der Hoffnung, dass sich der Markt doch noch zu ihren Gunsten entwickelt. Die Folge sind Verluste und ein immer weiter sinkendes Vertrauen in die eigene Strategie.

Um diesen emotionalen Reaktionen entgegenzuwirken, ist es wichtig, die Impulse bewusst wahrzunehmen und zu kontrollieren. Dies kann durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden, wie beispielsweise das Anlegen eines Trading-Journals.

Hier werden alle getätigten Trades, die Gründe und die daraus resultierenden Ergebnisse festgehalten. Dadurch können unüberlegte Entscheidungen analysiert und mögliche Fehler erkannt werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Selbstkontrolle beim Trading ist die Disziplin. Es ist unerlässlich, klare Regeln und Strategien zu haben und sich konsequent daran zu halten. So vermeidet man impulsives und unüberlegtes Handeln, das oft zu Verlusten führt. Auch hier kann das Trading-Journal hilfreich sein, um sich selbst an die festgelegten Handelsregeln zu erinnern.

Natürlich ist es nicht leicht, die Selbstkontrolle zu wahren, besonders wenn es um das eigene Geld geht. Doch es ist eine Fähigkeit, die erlernt und trainiert werden kann. Es ist wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, dass das Trading ein Geschäft ist und nicht von Emotionen gesteuert werden sollte.

Neben der persönlichen Selbstkontrolle spielt auch die technische Umsetzung eine wichtige Rolle. Eine zuverlässige Handelsplattform, die den Echtzeit-Handel ermöglicht, ist unabdingbar. Auch Backup-Strategien und automatische Stopp-Loss-Aufträge können dabei helfen, Verluste zu begrenzen und die Selbstkontrolle zu unterstützen.

Fähigkeiten trainieren: Geduld und Disziplin

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Geduld und Disziplin zwei entscheidende Faktoren sind, um langfristig erfolgreich zu sein. Geduld bedeutet, nicht zu voreiligen Entscheidungen zu neigen und auf den richtigen Zeitpunkt für einen Trade zu warten. Disziplin hingegen bezieht sich auf die Konsequenz, die eigene Strategie einzuhalten und sich nicht von Emotionen leiten zu lassen.

Um diese Fähigkeiten zu trainieren, ist es hilfreich, sich ein bestimmtes Regelwerk zu setzen und dieses konsequent einzuhalten. Das kann zum Beispiel bedeuten, sich ein bestimmtes Risikomanagement zurechtzulegen, bei dem man sich immer an einen vorab festgelegten Maximalverlust hält. Auch das Festlegen von Gewinnzielen kann dabei helfen, sich nicht von Gier leiten zu lassen und frühzeitig Gewinne mitzunehmen.

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Des Weiteren ist es wichtig, sich nicht von Emotionen wie Angst oder Gier beeinflussen zu lassen. Oftmals führen diese zu unüberlegten Handlungen und bringen uns von unserer eigentlichen Strategie ab. Ein guter Rat ist daher, vor jedem Trade eine kurze Atempause einzulegen und rational zu überlegen, ob der Trade wirklich sinnvoll ist und den eigenen Regeln entspricht.

Auch das Üben von Geduld ist ein wichtiger Faktor beim Training von Geduld und Disziplin. Es ist verlockend, bei jedem kleinen Kursanstieg sofort einzusteigen, doch oft lohnt es sich, zu beobachten und auf den richtigen Einstiegszeitpunkt zu warten.

Eine gute Möglichkeit, Geduld zu üben, ist das Nutzen von Demokonten. Hier kann man ohne Risiko verschiedene Strategien ausprobieren und gleichzeitig lernen, Geduld zu haben und auf den richtigen Zeitpunkt zu warten.

Nicht zuletzt ist es wichtig, sich über den Markt und die entsprechenden Finanzinstrumente gut zu informieren. Durch ein fundiertes Wissen über die Materie kann man besser einschätzen, wann ein Trade aussichtsreich ist und wann man besser die Finger davon lassen sollte.

Die Anwendung von Trade-Zonen und No-Trade-Zonen


Trade-Zonen sind Bereiche im Chart, in denen es besonders wahrscheinlich ist, dass der Kurs eine entscheidende Richtungsänderung vollzieht. Diese Zonen können durch verschiedene technische Indikatoren, wie zum Beispiel Unterstützungs- und Widerstandslinien, Trendlinien oder Chartformationen, bestimmt werden.

Sie werden auch als potenzielle Einstiegs- oder Ausstiegspunkte bezeichnet, da hier das Risiko geringer ist und die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Kurs in die gewünschte Richtung läuft.

Schüler tradet - blauer Kursverlauf

Auf der anderen Seite gibt es die No-Trade-Zonen, die Bereiche, in denen wir als Trader keine Trades eingehen möchten. Diese Zonen können zum Beispiel durch starke Unterstützungs- oder Widerstandszonen, wichtige Chartmuster, aber auch durch wichtige Wirtschaftsdaten oder politische Entscheidungen entstehen.

Hier ist das Risiko höher und die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs volatil reagiert, ist meistens ebenfalls hoch. In solchen Fällen ist es oft sinnvoll, abzuwarten und den weiteren Verlauf des Marktes zu beobachten.

Die Anwendung von Trade-Zonen und No-Trade-Zonen ist für mich persönlich ein wichtiger Bestandteil meines Trading-Ansatzes. Ich nutze sie, um meine Einstiege und Ausstiege zu planen und meine Risiken zu minimieren.

Dabei ist es wichtig, die richtige Balance zu finden: einerseits sollten die Trade-Zonen eng genug gesetzt werden, um gute Einstiegschancen zu haben und andererseits sollten die No-Trade-Zonen groß genug sein, um genügend Spielraum für Volatilität zu lassen.

Praktische Tipps zur Vermeidung von Overtrading


1. Setze klare Ziele und Limits

Bevor du überhaupt anfängst zu handeln, ist es wichtig, dir klare Ziele und Limits zu setzen. Überlege dir, wie viel Geld du bereit bist zu riskieren und wie viel Gewinn du erzielen möchtest. Halte dich strikt an diese Ziele und Limits, auch wenn es schwerfällt.

2. Nutze ein Handelstagebuch

Ein Handelstagebuch kann dir dabei helfen, dein Handeln zu dokumentieren und zu analysieren. Notiere dir jeden Trade, den du machst, inklusive der Gründe dafür und des Ergebnisses. Auf diese Weise kannst du zurückblicken und erkennen, ob du bestimmte Muster erkennst oder zu oft handelst.

3. Lass dich nicht von Emotionen leiten

Overtrading kann oft durch Emotionen wie Angst oder Gier ausgelöst werden. Versuche, diese Emotionen zu kontrollieren und dich nicht von ihnen leiten zu lassen. Lege dir klare Regeln fest und halte dich auch in stressigen Situationen daran.

4. Mache regelmäßige Pausen

Es ist wichtig, regelmäßige Pausen beim Handeln einzulegen. Überwachung des Marktes kann sehr anstrengend sein und die Konzentration aufrechterhalten zu wollen, kann zu schnellen und unüberlegten Entscheidungen führen. Nimm dir also immer wieder kurze Auszeiten, um deinen Kopf frei zu bekommen.

5. Vermeide den Handel bei volatilen Märkten

Volatilität kann sehr verlockend sein, da sie die Möglichkeit bietet, schnell große Gewinne zu erzielen. Doch sie birgt auch das Risiko von Verlusten. Versuche also, in ruhigeren Marktphasen zu handeln, um unnötiges Risiko zu vermeiden.

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6. Konzentriere dich auf wenige Märkte/Instrumente

Es kann verlockend sein, auf möglichst vielen Märkten und mit verschiedenen Instrumenten zu handeln. Doch oft führt dies dazu, dass man den Überblick verliert und zu viele Trades gleichzeitig offen hat. Versuche dich auf wenige Märkte oder Instrumente zu konzentrieren und diese gut zu beobachten.

7. Lasse dich nicht von anderen Tradern beeinflussen

Es ist wichtig, deine eigene Strategie zu haben und dich nicht von anderen Tradern beeinflussen zu lassen. Höre auf dein Bauchgefühl und vertraue auf deine eigenen Analysen.

8. Wende sinnvolle Handelsstrategien an

Es gibt viele Handelsstrategien, die helfen können, Overtrading zu reduzieren. Suche dir eine Strategie aus, die zu deinem Trading-Stil und deinen Zielen passt und halte dich konsequent an sie.

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