Wer am Anfang seiner Tradingkarriere steht wird früher oder später auch über den Begriff Hedgefonds stolpern. Aber was genau sind Hedgefonds eigentlich?
Die Grundstruktur eines Hedgefonds ist ein Anlage- oder Partnerschaftsgruppe, in der ein Fondsmanager in verschiedene Wertpapiere und Aktien investiert, die den Zielen des Fonds entsprechen.
Hedgefonds-Manager geben den Anlegern eine Strategie vor, und diejenigen, die sich beteiligen, erwarten, dass sich der Manager an diese Strategie hält.
Eines der größten Unterscheidungsmerkmale von Hedgefonds zum traditionellen Anlegen ist jedoch, dass sie fast immer nur "zugelassenen Trader und Anlegern" zur Verfügung stehen - oder Anlegern mit einem bestimmten Kapitalbetrag. Hedgefonds sind demnach nur etwas für Profis.
Hedgefonds sind im Finanzwesen zusätzlich definiert als verwaltete Investmentfonds, die als Ziel haben "alternative Investments" einzugehen, welche sich von den klassischen Investmentfonds unterschieden. Diese Art des investieren birgt dann aber auch höhere Risiken. WIKIPEDIA
Alternative Investments sind Teil einer Gruppe die sich von traditionellen Investments, wie der Aktien und Immobilien unterschieden. Denn bei klassischen Investments liegt der Fokus darauf eine Durchschnittsrendite zu erzielen.
Bei alternativen Investments hingegen kann beispielsweise ein Fondsmanager frei bestimmen, wie er die Gewinne erzielt. Häufig lautet dann das Versprechen, dass in jedem Marktumfeld eine positive oder bestimmte festgelegte Rendite erzielt wird.
Häufig kommen hierfür die Futures und Optionen mit Hebelprodukten ins Spiel. Investment-alternativen.de
Alternative Instrumente werden stark kontrolliert und müssen zumindest in Deutschland verschiedenen Gesetzen des Kapitalanlagegesetzbuchs nachkommen. Deshalb ist das Handeln von alternativen Investmentfonds nur für professionelle Anleger vorgesehen.
Durch ihr hohes Finanzrisiko, die hohe Volatilität und geringe Liquidität gelten alternative Investments zu den schlechtesten Anlageformen. Welche aufgrund ihrer Komplexität und Regulierung demnach zumindest in Deutschland und einigen EU-Ländern nicht für private Anleger gedacht sind.
Einige Hedgefonds versuchen über eine Fremdfinanzierung eine höhere Eigenkapitalrendite zu erwirtschaften. Hedgefonds eigenen sich wegen ihrer Hebelmöglichkeiten dann besonders für Anleger, welche schon vermögend sind.
Hedgefonds sind so aufgebaut, dass beim Portfoliomanagement eines Fonds knapp die Hälfte des gesamten Vermögens als Long-Position und die andere Hälfte als Short-Position angelegt wird.
Damit wird praktisch in zwei Bereichen mitgewirkt und sollte der Markt sich in die eine Richtung bewegen kann ein Gewinn erzielt werden genauso wie wenn sich der Markt in die andere Richtung bewegt. So etwas nennt sich dann eine Risikokompensation.
Natürlich gibt es bei den Hedgefonds einige komplexere Strategien, die es den Fondsmanagern ermöglichen ein Marktrisiko einzuschätzen und daraus Profite zu schlagen. Mehr dazu hier: Hedgefonds-Strategien und hier Hedgefonds-Strategie
Beispielsweise gibt es sogenannte Dachhedgefonds, welche sich aus verschiedenen kleineren Fonds, sogenannten Subfonds zusammensetzen.
Dachhedgefonds investieren dann in viele Subfonds um ihre Gewinne zu realisieren. Auch hier gibt es nach dem Kapitalanlagegesetzbuch Vorschriften, die außerdem mit beeinflussen wie häufig das investieren in einen Dachhedgefonds möglich ist. Meistens kann man nur einmal im Monat hier investieren.
Wie man im vorangegangenen Absatz schon erkennen konnte, ist in Deutschland die Gesetzgebung bezüglich der Hedgefonds durch das Kapitalanlagegesetzbuch geregelt. Diese strikten Regeln haben zur Folge, dass viele Hedgefonds an Offshore-Finanzplätzen registriert sind, meist auf Grund der steuerlichen Begebenheiten in Deutschland.
Anders als bei Investmentfonds.
Die beiden größten Unterschiede zwischen Hedgefonds und Investmentfonds sind wer in den Fonds investieren kann und wie die Gebühren erhoben werden. Obwohl beide Fonds dazu neigen, weitgehend in Aktien von Aktiengesellschaften zu investieren, sammeln sie Geld aus unterschiedlichen Quellen und durch Investoren.
Investmentfonds können Kapital von jeglicher Person aus der Öffentlichkeit aufnehmen und damit handeln, wohingegen Hedgefonds auf institutionelle Anleger beschränkt sind. Bei der Bearbeitung unterschieden sich die beiden Fonds dann stark nach der Strategie, da bei den natürlichen Investmentfonds keine Hedge-Strategie angewandt wird.
Obwohl es sich bei Hedge-Fonds um offene Fonds handelt, nimmt der Fondsmanager möglicherweise nicht immer neue Aufträge und Anfragen an, was dazu führen kann, dass Anleger nicht in einen Hedgefonds einsteigen können, der sich gut entwickelt.
Sie müssen somit schon vorher zu Beginn des Hedgefonds dabei gewesen sein. Fondsmanager können auch vorübergehend verhindern, dass Anleger Rückzahlungen vornehmen, unabhängig davon, wann sie in den Hedgefonds eingestiegen sind.
Dieser Schritt wird als "Gates" bezeichnet und wurde während der globalen Finanzkrise 2008 eingesetzt, als der Marktabschwung Portfolios schrumpfen ließ und der gesamte Fonds sonst in Mitleidenschaft gezogen worden wäre.
Eine vermögende Privatperson, die es sich leisten kann, in einen Hedgefonds zu investieren, wird vielleicht durch den guten Ruf des Fondsmanagers, die spezifischen Vermögenswerte, in die der Fonds investiert ist, oder die einzigartige Strategie, die er anwendet, angezogen.
Viele Menschen versprechen sich dann durch die Hedgefonds eine große Gewinnausschüttung. Diese kann aber ausbleiben oder sogar durch die Risiken verschlimmert werden.
Einige der einzigartigen Risiken von Hedgefonds:
Die Hedgefonds von heute sind auf der Suche nach überdurchschnittlichen Renditen. Aufgrund der Leverage sind Hedgefonds aber nur sehr selten für Tradinganfänger mit einem begrenzten Konto und zielen vielmehr auf wenige vermögende Nutzer ab, die ihr Portfolio und ihr Geld vervielfachen möchten.